FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2025
Mit dem ELTIF als Fondsvehikel wird die Regulierung des Marktes der Sachwertinvestments europäischer und komplexer. Das ideale Biotop für eine Service-KVG. Ludger Wibbeke von Hansainvest im Gespräch über Administration als Dienstleistung. D er zunehmende administrative Auf- wand, der betrieben werden muss, um regulatorischen Vorgaben gerecht zu werden, sorgte dafür, dass viele Anbieter von Sachwertinvestments dem Publikums- geschäft den Rücken kehrten. Auch für neue Marktteilnehmer setzt der Gesetz- geber die Einstiegshürden so hoch, dass vie- le davor zurückschrecken, aktiv zu werden. Eine Service-KVG kann hier Abhilfe schaf- fen. Sie bietet an, alle verwaltungsbezoge- nen Unbilden zu übernehmen und Asset Managern den Rücken freizuhalten.Durch die Skalierung administrativer Prozesse und einen guten Draht zu Behörden kann sie die Weichen für neue Investmentangebote stellen und die Kosten im Zaum halten. FONDS professionell sprach mit Ludger Wibbeke, Geschäftsführer der Service-KVG Hansainvest, über Herausforderungen im aktuellen Marktumfeld und die Frage, wie sie sich bewältigen lassen. Herr Wibbeke, wie laufen die Geschäfte? Ludger Wibbeke: Gut! Wir hatten ein wirk- lich gutes Jahr 2024, und 2025 begann in dieser anspruchsvollen Marktlage auch ent- sprechend gut. In diesen Zeiten klingt das erklärungs- bedürftig. Ja.Wir leben seit 2022 in einer neuen Welt, die völlig anders ist als noch im Jahr 2021, als es darum ging, möglichst viele Fonds kurzfristig aufzulegen und möglichst schnell Geld einzusammeln. Das war bis Ende Februar 2022 auch sehr gut möglich. Dann gab es den Einmarsch Russlands in die Ukraine mit allen bekannten Folgen, insbesondere auf der Zinsseite. Dadurch wurde Fremdkapital teurer. Seither herrscht Verunsicherung. Und trotzdem laufen die Geschäfte gut? Wir sind als Service-KVG mit unseren Angeboten und den Assetklassen sehr breit aufgestellt. Wir verwalten aktuell etwa 550 Fonds mit zirka 65 Milliarden Euro, aufge- teilt in etwa 55 Prozent Financial-Assets- und 45 Prozent Real-Assets-Fonds. Auf bei- den Seiten gibt es keine Assetklasse, die wir nicht bedienen. Vor diesem Hintergrund konnten und können wir neue Möglich- keiten und Notwendigkeiten schnell erken- nen und auf die sich ändernden Markt- bedürfnisse eingehen.Wenn neue Themen geeignet sind, nicht nur einen einzelnen, sondern eine Serie von Fonds aufzulegen, sehen wir auch für die Hansainvest ent- sprechendes Potenzial. Darüber hinaus haben wir den Prozess, wie wir neue Pro- dukte mit neuen Assetklassen au egen, grundsätzlich verschlankt. Was haben Sie umstrukturiert? Bis letztes Jahr orientierte sich unser Ge- schäftsbetrieb sehr an der Zweiteilung in Financial und Real Assets. Beide Geschäfts- bereiche arbeiteten weitgehend autark und boten ihren Fondspartnern während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts das komplette Servicespektrum – vom Asset- Manager-Vertrieb über die Fondsau age bis hin zum pünktlichen und korrekten Anteilspreis in der Buchhaltung. Jeder der beiden zuständigen Geschäftsführer hat, „Billionen Euro müssen entfesselt werden“ » Man muss die Besorg- nisse der Bafin und das vom Fondspartner gese- hene Ertragspotenzial übereinbringen. « Ludger Wibbeke, Hansainvest SACHWERTE Ludger Wibbeke | Hansainvest 208 fondsprofessionell.de 2/2025
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