FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2025

mentvolumen zusammenzubekommen: Im Buyout-Segment von Private-Equity- Investitionen, bei Solar- und Windparks so- wie bei weiteren Infrastrukturvorhaben – von mautp ichtigen Straßen über Strom- trassen bis hin zu Mobilfunksendemasten. Wobei etliche dieser Anlagen deutlich ris- kanter geworden sind, da bei einer anhal- tenden Rezession etwa der Bedarf an Büro- und Einzelhandels ächen schrumpfen würde. Es sind diese Befürch- tungen, die jetzt schon die Aktienkurse beben lassen. „Die Folgen von Trumps Zollpolitik sind an den welt- weit starken Schwankungen der Börsen und der Anleihen- märkte ablesbar“, sagt Peter Ax- mann, Leiter Immobilienkun- den der Hamburg Commer- cial Bank. „Für die Immobi- lienbranche bedeutet dies, dass Investoren ihre abwartende Haltung erst einmal beibe- halten und sich eine Erholung der Märkte und eine Belebung des Transaktionsvolumens wei- ter verzögern werden.“ Anleger sollten ihre Strategie anpassen, um erfolgreich durch die von In ations- und Rezessionsgefahren aufgewühlte See zu navigieren, rät Nanette Abuho Jacob- sen, Global Investment and Multi-Asset Strategist bei dem mehr als 1.000 Milliar- den US-Dollar schweren Bostoner Asset Manager Wellington Management. „Viele Portfolios sind immer noch recht stark auf die USA und Wachstumswerte konzen- triert, die Anlagechancen könnten sich nun aber deutlich verbreitert haben.“ Zwar seien die US-Handelszölle „eindeu- tig negativ für die Weltwirtschaft, sie könn- ten aber letztlich einen Abzug von Kapital aus den USA beschleunigen“, sagt Abuho Jacobsen. „Falls dies eintritt, wäre eine rela- tive Outperformance europäischer Märkte möglich, da politische Entscheidungsträger in Europa ihre Bemühungen verstärken, die strukturellen Ausgaben in Bereichen wie Verteidigung, Infrastruktur und Digita- lisierung zu erhöhen.“ Dies mache Invest- ments in europäische Infrastruktur- und Energieprojekte wie Solar- und Windparks deutlich attraktiver als vergleichbare Anla- gemöglichkeiten in den USA. Patrick Brinker, Head of Real Estate Investment Management bei der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, rät, „Investi- tionen in konjunkturunabhängige Asset- klassen zu tätigen, die langfristigen Mega- trends folgen“. Dazu zählten in Deutschland „Rechenzentren, ambulante medizinische Ver- sorgungseinrichtungen sowie Fachmarktzentren, die auf den Lebensmitteleinzelhandel aus- gerichtet sind“. Wachsende Risiken sieht Sa- vills-Manager Lehner hingegen bei Projektentwicklungen und Value-add-Strategien – dem Er- werb und der anschließenden Modernisierung veralteter Bü- rotürme und Shoppingcenter. „Längerfristig erhöhte Finan- zierungskosten würden diese Segmente deutlich tre en“, sagt er. RICHARD HAIMANN FP Nanette Abuhoff Jacobsen, Wellington Manage- ment: „Viele Portfolios sind immer noch recht stark auf die USA und Wachstumswerte konzentriert.“ Felix Schindler, HIH Invest: „Trumps Zollpolitik stellt einen Paradigmenwechsel in den internatio- nalen Handelsbeziehungen dar.“ Man rechnet mit Milliarden Weltmarkt für Rechenzentren Alternativen zu US-Finanzwerten sind vorhanden: konjunkturunabhängige Assets in Europa, zum Beispiel Datencenter. Quelle:JLL,RealCapitalAnalytics 0 50 100 150 200 2024 2023 2022 2021 2020 Globales Transaktionsvolumen Mrd. USD » Eine Erholung der Märkte wird sich weiter verzögern. « Peter Axmann, Hamburg Commercial Bank SACHWERTE Zinspolitik 220 fondsprofessionell.de 2/2025 FOTO: © WELLINGTON MANAGEMENT, M. KUHN | WARBURG-HIH INVEST

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