FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2025

stätigt die gestiegenen Anforderungen an Büro ächen. Er konzentriert sein Interesse auf Büros, „allerdings nur in guten Lagen, mit gehobener Flächen- und Ausstattungs- qualität sowie mit zeitgemäßem ESG-Stan- dard“, wie er betont. „Das Thema Büro ist keineswegs tot“, sagt er. „Wir sehen derzeit attraktive Einstiegsniveaus für Investoren, die ein Stück weit antizyklisch handeln wollen, um sich attraktive Chancen-Risiko- Pro le zu sichern.“ Einer der größten o enen Immobilienfonds für Privatan- leger ist der gut 16 Milliarden Euro schwere Hausinvest der Commerz Real.Der Büroanteil – gemessen in Euro – belief sich Ende März 2025 auf knapp 56 Prozent. Fünf Jahre zuvor lag der Anteil bei 49,5 Prozent. Das Gewicht der Büroimmobilien im Portfolio hat also keineswegs abgenom- men. Allerdings sagt Fonds- manager Mario Schüttauf: „Aktuell sind wir bei Büros eher auf der Verkaufsseite.“ Da- zu passt, dass er den Büroanteil in den nächsten zwei, drei Jahren eher Richtung 40 bis 50 Prozent steuern will. Andererseits hält sich Schüttauf auch Akquisitionen o en: „Wir können uns wei- terhin Büroinvestments mit Wertsteige- rungspotenzial in guten und sehr guten Lagen vorstellen.“Generell schätzt er Büro- immobilien, zumal sie „zu den Objekten mit der besten Performance im Portfolio“ zählten. „Sie sind also sowohl Renditebrin- ger als auch Stabilitätsfaktor.“ Fokus auf Büros Von einem bislang ebenfalls wachsen- dem Bürogewicht im Portfolio berichtet Carsten Thiel, Leiter Fondsmanagement Immobilien bei Union Investment Real Estate.Der o ene Fonds Uniimmo Deutsch- land, der zuletzt ebenfalls gut 16,1 Milliar- den Euro verwaltete, hatte Ende März 59,6 Prozent seines Vermögens in Büros inves- tiert. Fünf Jahre zuvor waren es nur 49,3 Prozent. „Grund für den Anstieg waren Objektankäufe, Übergänge von Projektent- wicklungen in den Bestand und Wertent- wicklungen im Bestand“, erklärt Thiel. In den nächsten Jahren will er den Büroanteil „leicht senken“und andere Nutzungsarten wie Hotel, Logistik und Wohnen stärker gewichten. Aber: „Topbüros in sehr guten Lagen werden auch weiterhin den Kern unseres Portfolios bilden.“ Erholung erwartet Der Immobilien-Allrounder Patrizia rechnet nach den Wor- ten von Chief Urban Econo- mist Marcus Cieleback mit einer baldigen Markterholung im Bürosegment: „Ein wesent- licher Treiber dieser Entwick- lung ist die Angebotsverknap- pung, die durch den deutlichen Rückgang der Zahl der Baube- ginne verstärkt wird“, sagt er. Wesentlicher E ekt der sich ab- zeichnenden Verknappung des Angebots an neuen,modernen und ESG-konformen Büro ä- chen: „Das stabilisiert die Miet- Mario Schüttauf, Commerz Real: „Wir können uns weiterhin Büroinvestments mit Wertsteigerungs- potenzial in guten und sehr guten Lagen vorstellen.“ Carsten Thiel , Union Investment: „Topbüros in sehr guten Lagen werden auch weiterhin den Kern unseres Portfolios bilden.“ Galoppierende Schwindsucht Büroimmobilientransaktionen im ersten Quartal Immerhin in Berlin und München fanden im ersten Quartal 2025 Immobilien- transaktionen größeren Stils statt. Quelle:JLL 0 200 400 600 800 1.000 Hamburg Köln Düsseldorf Frankfurt (Main) Stuttgart München Berlin Mio. Euro 2025 2020 bis 2024 (Durchschnitt) » Der Druck auf Eigentümer nimmt zu, die Investitionen in ihre Bestände zu erhöhen. « Konstantin Kortmann, JLL SACHWERTE Büroinvestmentmärkte 224 fondsprofessionell.de 2/2025 FOTO: © COMMERZ REAL, PATRICK OHLIGSCHLÄGER | UNION INVESTMENT

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