FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2025

Bunte Körbe Anleger und ihre Berater können sich das Portfolio ihrer Fondspolice selbst zusammenstellen – müssen sie aber nicht. Eine Reihe von Versicherern bietet Managed Depots. Ein Überblick. F ondspolicen sind fester Bestandteil der Produktpaletten deutscher Versicherer. Seit einigen Jahren steigt die Zahl der Neu- abschlüsse, wie Zahlen des Gesamtverban- des der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigen (siehe Gra!k nächste Seite). Kein Wunder, bieten sie Anlegern doch die Chance auf höhere Renditen als traditionelle Produkte mit !xer Verzinsung. Allerdings ist Fondspoli- ce nicht gleich Fondspoli- ce. Privatkunden können im Prinzip aus zwei Vari- anten wählen: Entweder sie stellen sich,meist mit- hilfe ihres Beraters, aus dem Fondsuniversum des Versicherers ein Portfolio zusammen. Oder sie greifen zu standardisierten Policen der Gesell- schaft, die verschiedene Risikopro!le – o ensiv, ausgewogen, defensiv – ab- decken. Erste Lösungen dieser Art ka- men schon Mitte der 1990er-Jahre auf, verstärkt !nden sie sich seit zirka 2010. FONDS professionell hat einen näheren Blick auf das Segment dieser „Managed Depots“ imVersicherungsmantel geworfen: Wer bietet solche Produkte an? Aus wel- chen Gründen? Wie steht es um die Nach- frage? Und welche rechtliche Form haben diese gemanagten Portfolios? Anbieter Zu diesem Zweck hat die Redaktion 48 Lebensversicherer angefragt, darunter alle für den Maklermarkt wichtigen Anbieter. Neun reagierten nicht auf die Anfrage, zehn wollten keine Angaben machen – darunter einige große Versicherer. Weitere zehn teilten mit, keine Managed Depots zu o erieren. 19 Versicherer nahmen an der Erhebung teil und gaben Details zu ihren Lösungen preis (siehe Tabelle Seite 264). Das sind immerhin rund zwei Drittel aller Gesellschaften, die Expertenschätzungen zufolge solche Konzepte anbieten. Die rechtliche Form der O erten variiert: In der Mehrzahl handelt es sich um Port- folios, die der Versicherer selbst oder ein externer Berater im Rahmen einer vermö- gensverwaltenden Lösung mit aktiv gema- nagten Fonds oder kostengünstigen bör- sengehandelten Indexfonds (ETF) bestückt. Einige Versicherer setzen auf Dachfonds, die sie im Rahmen vorgege- bener Lösungen anbieten. Daneben kommen auch Spezialfonds zum Einsatz. Allen ist aber gemein- sam, dass sie aktiv verwal- tet oder zumindest reba- lanciert werden, um so auf sich ändernde Märk- te reagieren zu können. Gründe Für die Managed-Depot-Lö- sungen gibt es eine Reihe von Gründen: „Viele Versicherer bie- ten eine sehr breite Fondspalette. Daher ist es für Privatanleger, aber auch für deren Berater mit- unter sehr schwierig, ein Port- folio zusammenzustellen, das den Renditewünschen und dem Risikopro!l des Kunden entspricht“, erklärt Marc Glissmann, Geschäftsführer des in Köln ansässigen Instituts für Finanz-Markt- Analyse (In!nma). Hier helfen die gema- nagten Angebote der Versicherer. Hinzu kommt ein anderes Problem: die volatilen Märkte. „Trotz aller Optimierung der Port- folios zu Beginn, sie müssen auch an sich Die Mischung macht’s – das gilt nicht nur für einen Obstkorb, sondern auch im Portfolio einer Fondspolice. Bei gemanagten Lösungen achten die Versi- cherer gewissermaßen darauf, dass sich dort keine faulen Äpfel finden. FONDS & VERSICHERUNG Fondspolicen 262 fondsprofessionell.de 2/2025 FOTO: © VALERIY555 | STOCK.ADOBE.COM

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