FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2025
P8egetagegeldversicherung abgeschlossen hat“, sagt Silke Karsten aus Nordhastedt in Schleswig-Holstein, die als P8egegutachte- rin beim Medizinischen Dienst Nord und als Versicherungsvermittlerin beimMakler- haus „Die Küstenberater“ arbeitet. „Das ist eine Katastrophe, denn die Mehrheit der heutigen Rentner wird sich einen Platz im P8egeheim nicht leisten können“, so die Maklerin weiter. Daher plädiert sie drin- gend, für den P8egefall vorzusorgen. „Zwar weiß niemand, ob und wann es ihn tri t, doch laut Statistik werden wir alle einmal zu 90 Prozent p8egebedürftig sein“, mahnt die Expertin. „Ich empfehle bereits Berufs- anfängern, sich für den Fall der P8egebe- dürftigkeit abzusichern, da die Prämien dann günstiger sind“, so Karstens Rat. „Für die meisten wäre eine private kapi- talgedeckte Zusatzpolice für den P8egefall sinnvoll“, meint auch Thorsten Bohrmann, Analyst bei Morgen & Morgen (M&M). Dennoch sichern sich nur vergleichsweise wenige Deutsche ab. Makler seien gut be- raten, sich mehr auf die private P8egevor- sorge ihrer Kunden zu fokussieren. Doch es gleicht der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen, eine passende Police in guter Qualität zu nden. „Während die P8ege- rentenversicherung mittlerweile als Auslauf- modell gilt, nehmen die Tarife der P8egetagegeldabsicherung weiter zu“, hat Bohrmann be- obachtet. Ein Hauptgrund da- für seien die höheren Beiträge der P8egerenten im Vergleich zur 8exibleren Tagegeldpolice. Das „M&M-Rating P8egeta- gegeld 2025“, das ausschließlich die AVB, also die Leistungen, bewertet, zeigt große Unter- schiede.Nur gut ein Viertel der 234 Tarife erhielt die Höchst- wertung, darunter die besten Angebote von Allianz, Barme- nia, Arag, Axa, BBKK, Concor- dia, Gothaer, Hallesche, Huk- Coburg, Münchener Verein, Nürnberger, R+V, SDK, UKV, Vigo, VRK und Württembergische. Zwei dieser Versi- cherer zählen auch zu den Favoriten der Vermittler der Maklergenossenschaft Vema: Im Neugeschäft lag beim P8egetagegeld die Allianz mit 27,8 Prozent der Nennun- gen vorn, gefolgt von der Halleschen (11,6 Prozent). Hinzu kommt die Hanse-Mer- kur (7,1 Prozent), zeigt die Vema-Umfrage aus dem Oktober 2024. Für eine Topbewertung im M&M-Ra- ting müssen bestimmte Mindestkriterien erfüllt sein. Unter anderem muss Geld bereits bei P8egegrad 1 8ießen, die Ver- sicherung bereits bei Eintritt von P8ege- grad 1 beitragsfrei gestellt werden, der Ver- sicherer bei einer verspäteten Meldung des P8egefalls rückwirkend zahlen, der Versicherungsschutz auch bei Umzug ins Ausland erhalten bleiben und der Versi- cherer schon leisten, wenn der Betro ene voraussichtlich für sechs Monate p8ege- bedürftig sein wird. Was das Rating nicht beurteilt, aber bei- spielhaft erfasst, ist die Höhe der Beiträge. „Auch preislich variieren die Angebote stark“, beobachtet Bohrmann. Für mindes- tens 1.500 Euro pro Monat in P8egegrad 5 für ambulante und stationäre Leistun- gen müssten 30-Jährige demnach bei Top- tarifen monatlich zwischen 27 und 66 Euro zahlen, 50-Jährige 61 bis 154 Euro. In den P8egegraden 1 bis 4 zeigten sich große Leistungsunterschiede von mehreren hun- dert bis über tausend Euro. „Günstige Tari- fe geizen vor allem in den P8egegraden 1 bis 3 mit der Leistung“, warnt Bohrmann. Ab P8egegrad 4 böten alle Tarife 1.050 bis 1.500 Euro. Beitragssprünge Das klingt zunächst beruhi- gend, doch die Sache hat einen Haken: Der Kostenanstieg in der P8ege – etwa durch die auf durchschnittlich 7,5 Jahre ver- längerte P8egedauer – tri t auch die Versicherer. Trotz Al- tersrückstellungen sind Bei- tragssprünge üblich. Hinter- grund: Die Beiträge dürfen erst dann angepasst werden, wenn die maßgeblichen Faktoren „Sterblichkeit/Lebenserwar- tung“und „Kosten“über einen Satz nach oben Verbreitung betrieblicher Krankenversicherung Binnen fünf Jahren hat die betriebliche Krankenversicherung ihren Weg aus der Nische in die Breite gefunden. Quelle:PKV-Verband 0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 Arbeitgeber Versicherte Personen (inMio.) 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 2009 2024 56.500 Arbeitgeber 14.200 Arbeitgeber 2,53 Millionen Versicherte 0,90 Millionen Versicherte Mio. Personen Anzahl der Arbeitgeber » Eine Vollkosten- deckung würde zu höhe- ren Beiträgen führen. « Jochen Pimpertz, IW FONDS & VERSICHERUNG Pflegeversicherung 276 fondsprofessionell.de 2/2025 FOTO: © INSTITUT DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT
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