FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2025

Nicht ohne Stolz zeigt sich Andrea Rossi , Chef der britischen Finanzgruppe M&G , angesichts der zuletzt erreichten Kostenquote seiner Gesellschaft. Von seinem selbst gesetzten Ziel ist der M&G-Boss allerdings noch einige Prozentpunkte entfernt. A ls Andrea Rossi im Oktober 2022 die Aufgabe als Vorstandschef der bri- tischen Fonds- und Versicherungsgruppe M&G von seinem Vorgänger John Foley übernahm, schossen die Gerüchte über ei- ne bevorstehende Aufspaltung von Invest- ment- und Assekuranzgeschäft noch regel- recht ins Kraut. Dem hat Rossi damals ziemlich schnell einen Riegel vorgescho- ben und betont, dass es dazu unter seiner Leitung mit Sicherheit nicht kommen wer- de. Inzwischen sieht sich der gebürtige Ita- liener in seiner damals getro enen Ent- scheidung bestätigt. Wir haben ihn bei einem seiner seltenen Besuche in Deutsch- land zum Gespräch getro en. Herr Rossi, bei der Präsentation der Ergeb- nisse Ihrer Gesellschaft für 2024 haben Sie sich ausgesprochen optimistisch gegeben. Warum so viel Zuversicht in einer insge- samt schwierigen Phase an den Märkten? Andrea Rossi: Weil wir aus meiner Sicht durchaus Grund dafür haben. Wir haben den Weg, den wir seit meinem Eintritt als CEO von M&G eingeschlagen haben, auch im vergangenen Jahr erfolgreich fort- gesetzt und eine Reihe strategischer und operativer Impulse gesetzt. Das betrifft vor allem drei Schwerpunktziele, die wir uns ge- setzt haben. Neben der Stärkung unserer Fi- nanzkraft sind das die Vereinfachung unse- res Geschäftsmodells und ein klarer Fokus auf ein auch künftig hohes Wachstum.Das ist auch im vergangenen Jahr gelungen. Hehre Worte, aber woran machen Sie das konkret fest? In erster Linie spiegelt sich das in einer ins- gesamt starken nanziellen Performance wider.Unser bereinigter operativer Gewinn vor Steuern lag mit 837 Millionen Pfund um immerhin fünf Prozent höher als im Vorjahr, in dem wir die 800-Millionen- Pfund-Marke bereits nur knapp verpasst haben. Das gilt auch für eine nach wie vor robuste Kapitalgenerierung von 933 Millio- nen Pfund, auch wenn diese im Vergleich zu 2023 etwas geringer ausgefallen ist. Es ist uns zudem gelungen, den bereinigten ope- rativen Gewinn in der Vermögensverwal- tung um fast 20 Prozent zu steigern. Nicht zuletzt konnten wir die positive Dynamik in der Lebensversicherung fortsetzen. In die- ser Sparte haben wir neue Mittel im Wert von 0,9 Milliarden Pfund durch einen neuen Großkunden hinzugewinnen kön- nen und eine für diesen Sektor innovative neue Lösung an den Markt gebracht. Aber noch einmal konkret zum Aspekt „Vereinfachung des Geschäftsmodells“.Was genau ist damit gemeint? In unserem 2023 beschlossenen Transfor- mationsprogramm haben wir den An- spruch formuliert, eine schlankere und e - zientere Organisation zu schaffen, unsere Kundenbetreuung zu verbessern sowie un- sere Kosten zu senken und neue Wachs- tumspotenziale zu erschließen.Hier haben wir in mehrfacher Hinsicht deutliche Schritte nach vorn machen können. Dazu gehört zum Beispiel die Entscheidung, die operative Struktur der Geschäftsbereiche Leben und Wealth zusammenzuführen. „Haben noch einiges vor im Segment der Privatmärkte “ » Für das Wachstum pri- vater Vermögenswerte brauchen wir die stabile Bilanz im Lebensver- sicherungsgeschäft. « Andrea Rossi, M&G FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH VERTRIEB & PRAXIS Andrea Rossi | M&G 362 fondsprofessionell.de 2/2025

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