FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2025
neue Marktteilnehmer ermutigen und Innovationen fördern.“ „Bescheidenes Wachstum“ Die Börsen widersprechen der Einschät- zung. Handelsplatzbetreiber wie die Deut- sche Börse „waren schon immer transpa- rent in Bezug auf ihre Marktdatengebüh- ren und -einnahmen“und entsprächen da- mit der Regulierung, teilte eine Sprecherin des Frankfurter Unternehmens mit. Trotz dieser Transparenz hätten Mitglieder des europäischen Börsenverbands FESE das Analysehaus Oxera mit einer Auswertung der Ertragsdaten und der Preisentwicklung bei Marktdaten beauftragt. „Die Analyse von Oxera zeigt, dass die Börsenerlöse von 2018 bis 2023 stabil blie- ben“, führt die Sprecherin aus. Die Markt- dateneinnahmen der FESE-Mitglieder be- liefen sich demnach 2023 auf 342 Millio- nen Euro gegenüber 298 Millionen Euro im Jahr 2018, was einem durchschnittli- chen jährlichen Anstieg von drei Prozent entspreche. „Dieses bescheidene Wachstum erfolgte inmitten steigender Kosten auf- grund verstärkter Regulierung, In ation und des Wettbewerbs um Talente“, so die Unternehmenssprecherin. „Bemerkenswert ist, dass die Deutsche Börse nicht alle zu- sätzlichen Kosten für die Produktion und Verbreitung von Marktdaten weitergab.“ Die Oxera-Studie von 2024 zeige weiter- hin, dass der Anteil der Marktdaten an den gemeinsamen Einnahmen aus Marktdaten und Handelsausführung stabil geblieben sei. Für die FESE-Mitgliedsbörsen lag dem- nach der gewichtete Durchschnittsanteil der Marktdaten 2018 bei 26 Prozent und 2023 bei 29 Prozent. „Die meisten Börsen- einnahmen stammen nach wie vor aus der Handelsausführung“, betont die Sprecherin der Deutschen Börse. Andere Parkettbetreiber wie Euronext und die LSEG kritisieren MSP in weiteren Punkten. Das Datenhaus wiederum weist in einer ausführlichen Replik die Einwände zurück.Das Team betont, die Angaben ent- stammten den Verö entlichungen der Bör- sen, und sogar Oxera komme teils zu ähn- lichen Ergebnissen.Die MSP-Analysten hal- ten an den grundsätzlichen Aussagen ihrer Untersuchung fest. Wunder Punkt Zudem verweisen die MSP-Autoren da- rauf, dass Oxera die Marktdateneinnahmen der FESE-Mitglieder in einer Analyse aus dem Jahr 2019 für das Jahr 2018 noch mit 245 Millionen Euro angegeben habe.Diese Summe für 2018 sei im Bericht aus dem Jahr 2024 aber ohne weitere Erläuterung auf 298 Millionen Euro angehoben wor- den. Diese hitzige Debatte o enbart: Die Auswertung zu den Kosten für Marktdaten hat einen emp ndlichen Punkt getro en – sowohl für die Datenabnehmer wie auch für die Anbieter. SEBASTIAN ERTINGER FP » Die Preissteigerungen sind massiv. « Thomas Richter, BVI Aufschlag gegönnt Preisentwicklung für Marktdaten nach Nutzertyp 2017–2024 Die Preise für Kapitalmarktdaten sind deutlich gestiegen, so eine Studie. *wie IndexanbieteroderDatenvermittler |Lizenzen fürNon-Display-Nutzung, Indexerstellungund-vertrieb |Quelle:MarketStructurePartners 0 % 50 % 100 % 150 % 200 % 250 % LSE Euronext Deutsche Börse Konkurrierende Handelsplatzbetreiber Broker Sonstige* Stabile Verhältnisse Umsatzanteil von Marktdaten nach Anwendungsbereich Die Börsen in Gestalt der Mitglieder des europäischen Dachverbands FESE verweisen darauf, dass sich die Gewichte kaum verschoben hätten. Quelle:Oxera 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 2023 2022 2021 2020 Menschliche Nutzer (Display Data) Maschinelle Auswertung (Non-Display) Lizenzen für Weiter- verbreitung VERTRIEB & PRAXIS Finanzmarktdaten 370 fondsprofessionell.de 2/2025 FOTO: © STEFAN GRÖPPER PHOTOGRAPHY | BVI
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