FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2025

Unsere Provisionserträge be nden sich auf Vorjahresniveau.Wir hatten jedoch höhere Provisionsaufwendungen. Ein Teil davon dient quasi als Eintrittskarte ins Bau nan- zierungsgeschäft. Das Vermittler- und Platt- formgeschäft kostet Geld, und wir wollen in diesem Segment wachsen. Deshalb stei- gen unsere Provisionsaufwendungen seit zwei, drei Jahren. Dieses Vorgehen ist dem Markt geschuldet: Bei der Finanzierung einer Immobilie gehen die Kunden nicht mehr zuerst zu ihrer Hausbank, sondern schauen sich vermehrt auf den Plattformen um oder treten an Vermittler heran. Das Teilbetriebsergebnis, also das, was wir ope- rativ erwirtschaftet haben, lag bei rund 35 Millionen Euro. Das ist das beste Ergebnis seit der Fusion mit Münster, die 2018 statt- fand.Und das in einem Jahr, in demwir ho- he Belastungen, unter anderem wegen der Nutzung von zwei Rechenzentren, hatten. Mit welchen Vermittlern arbeiten Sie in der Baufinanzierung zusammen? Wir nutzen die Plattform Europace. Bei den Vermittlern sind wir breit aufgestellt. Wir arbeiten da beispielsweise mit großen Anbietern wie Hüttig & Rompf oder Dr. Klein zusammen, aber auch mit kleineren lokalen Vermittlern.Die gehen mit uns ver- trauensvoll um. Das ist in diesem Geschäft ausgesprochen wichtig, da man den Kun- den selbst ja nicht mehr sieht. Daher sind unsere Ausfallquoten ganz gering. Bei der Auswahl von Vermittlern haben wir gute Arbeit geleistet. Unsere „Saugnäpfe“ sind im Markt, und wir können entscheiden, wie viel Geschäft wir machen wollen. Im vergangenen Jahr steigerten wir unser Neu- geschäft um 30 Prozent, von einer Milliar- de auf 1,3 Milliarden Euro. Diese Summe ist auch unsere Richtschnur für die nächs- ten fünf bis zehn Jahre. In den letzten beiden Geschäftsjahren war sowohl die Zahl Ihrer Kunden als auch die Ihrer Mitglieder rückläufig. Wie kam es zu diesem Rückgang? Unsere Kunden- und Mitgliederzahlen sind tatsächlich eine Herausforderung. Der Grund ist einfach: Wir haben relativ viele alte Kunden und müssen nun für junge Menschen wieder attraktiver werden. Es gab eine Zeit, in der wir einen Zulauf bei unseren „Sparda-Young+“-Kunden gesehen haben. Bei dieser Zielgruppe müssen dann aber auch die Produkte stimmen: Ein Kon- to ohne Apple Pay geht mittlerweile nicht mehr. Das war auch einer der Gründe, warum wir zum genossenschaftlichen Re- chenzentrum Atruvia wechseln, da haben wir das alles. Und wir haben dann auch die Perspektive, dass junge Kunden wieder zu uns kommen. Wir nehmen in Kauf, dass wir in diesem Jahr aufgrund der » Beim BVB sind 80.000 Menschen im Stadion, auch darüber hinaus ist die Reichweite immens. « Andreas Lösing, Sparda-Bank West FOTO: © CORNELIS GOLLHARDT fondsprofessionell.de 2/2025 383

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