FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2025
geplanten Migration Kunden verlieren wer- den, weil wir während der technischen Umstellung, die bereits im Mai 2024 be- gonnen hat, unsere vertrieblichen Anstren- gungen einschränken müssen. 2026 wollen wir dann aber wieder offensiver werden – mit entsprechenden Angeboten und der neuen Technologie. Nächstes Jahr möchten Sie dann wieder bei den Kunden und den Mitgliedern wach- sen. Wie gehen Sie dabei vor? Es gibt verschiedene Wege.Wir akquirieren beispielsweise bei der Bau nanzierung neue Kunden, die noch keine Mitglieder bei uns sind. Früher musste man ja Mit- glied werden, wenn man einen Kredit bei einer Genossenschaftsbank aufnahm. Jetzt ist das nicht mehr so, das haben wir für un- ser Haus vor rund zehn Jahren geändert. Des Weiteren möchten wir unsere Be- kanntheit steigern. Dazu zählt auch unsere Partnerschaft mit Borussia Dortmund – und das sage ich als überzeugter Schalker. Beim BVB sind über 80.000 Menschen im Stadion, auch darüber hinaus ist die Reich- weite immens, fast so groß wie bei Bayern München. Bei der Borussia engagieren wir uns nicht nur mit Werbung im Stadion, sondern auch im Social-Media-Bereich. Und bei den E-Soccer-Spielern, die bei der jugendlichen Zielgruppe gut ankommen. Die jungen Menschen erreicht man über die klassische Werbung nicht mehr so gut. Zudem wollen sich künftig alle elf Sparda- Banken hinsichtlich des gemeinsamen Markenauftritts stärker engagieren. Die Sparda-Bank West besitzt eine eigene Private-Banking-Tochter, die Laureus AG Privat Finanz. Warum beraten Sie vermö- gende Kunden in einem eigenständigen Unternehmen und nicht direkt in Ihrem Hause? Wir wählten bewusst die Form der selbst- ständigen Einheit, weil wir andere Berater haben wollten. Bei der Laureus sind aus- schließlich European Financial Advisors oder Certi ed Financial Planners in der Be- ratung beschäftigt. Da stellen wir höhere Ansprüche als an die klassischen Bankkauf- leute in der Filiale. Das Unternehmen ha- ben wir von null aufgebaut, alle Berater wurden neu eingestellt.Die Laureus gibt es mittlerweile seit über 20 Jahren, sie beschäf- tigt 50 Mitarbeitende. Zielkunden sind Mandanten ab 250.000 Euro anlagefähi- gem Vermögen. Für die Beratungsgesprä- che nutzen die Betreuer die Filialen der Sparda-Bank oder besuchen die Kunden zu Hause. Künftig möchten wir noch ver- stärkt neue Kunden von anderen Instituten gewinnen und die verschiedenen Angebo- te im Bereich der Vermögensverwaltung noch weiter ausbauen. Sie sprachen beim Thema regulatorische Anforderungen den hohen Bedarf an Mit- arbeitern an. Nicht nur in diesem Bereich spüren viele Kreditinstitute den Fachkräfte- mangel deutlich. Kommen Sie derzeit über- haupt an Mitarbeiter? Wir haben im vergangenen Jahr 122 neue Mitarbeiter gewinnen können. Das ist bei einer Gesamtbeschäftigtenzahl von derzeit 870 wirklich viel. Wir bekamen auch die, die wir haben wollten.Wir können auf ein sehr gutes Recruiting bauen, bei dem wir aktiv auf die Menschen zugehen. Gerade haben wir mehrere Mitarbeiter in den Be- reichen Informationssicherheit und Daten- schutz eingestellt. Insbesondere bei Spezia- listenfunktionen setzen wir auf Experten, die Dinge aufbauen und weiterentwickeln. Mit dieser Linie sind wir bisher gut gefah- ren. Auch bei den Kununu-Bewertungen und einer aktuellen Mitarbeiterbefragung erkennen wir eine höhere Zufriedenheit der Beschäftigten als noch vor einigen Jah- ren. Das spricht sich natürlich herum und motiviert Menschen, sich bei uns zu bewer- ben. Auf eine ausgeschriebene Stelle im Social-Media-Team in der Unternehmens- kommunikation erhielten wir beispielswei- se jüngst rund 200 Bewerbungen. Nichts- » Das Vermittler- und Plattformgeschäft kostet Geld, und wir wollen in diesem Segment wachsen. « Andreas Lösing, Sparda-Bank West FOTO: © CORNELIS GOLLHARDT BANK & FONDS Andreas Lösing | Sparda-Bank West 384 fondsprofessionell.de 2/2025
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