FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2025
klingt, weil das inzwischen ein Großteil der Investmentindustrie für sein jeweiliges Portfolio in Anspruch nimmt. Paulson: Auch da würde ich Ihnen sogar recht geben.Wir meinen es aber durchaus ernst damit und suchen bewusst nach Unternehmen, deren eigentlicher Motor aus einer möglichst hohen Kapitalrendite besteht, bei der bewusst so etwas wie Goodwill noch nicht einmal berücksich- tigt wird. Seine Erträge und seine Ertrags- kraft sollte ein Unternehmen zudem auch in schwierigen oder volatilen Zeiten mög- lichst stabil aufrechterhalten können. Und es sollte über wiederkehrende Einnahmen und eine hohe Preissetzungsmacht verfü- gen, die sich auch in einer hohen Brutto- marge widerspiegelt, was gerade in Zeiten steigender Herstellungskosten, beispiels- weise aufgrund von Zöllen, von Vorteil ist. Heuser: Worauf spielen Sie an? Paulson: Auf eine ganz einfache Rechnung: Wenn die Bruttomarge eines Unterneh- mens bei 70 Prozent und seine Herstel- lungskosten bei 25 Prozent liegen, dann muss es bei einem Anstieg seiner Herstel- lungskosten um 25 Prozent seine Endver- braucherpreise um lediglich sechs Prozent erhöhen, um das auszugleichen. Betragen seine Herstellungskosten aber 80 Prozent und seine Bruttomarge nur 20 Prozent, dann muss es seinen Kunden einen um satte 20 Prozent höheren Preis berechnen. Das zeigt sehr anschaulich, wie eine beson- ders hohe Bruttomarge für resiliente Unter- nehmensgewinne sorgt, vor allem in Kom- bination mit Preisgestaltungsmacht. » Eine besonders hohe Bruttomarge sorgt für resiliente Unterneh- mensgewinne. « Bruno Paulson, Morgan Stanley IM Bruno Paulson (links) im Analysege- spräch mit Dewi John (Head of Research EMEA bei LSEG Lipper, Mitte) und Hans Heuser (FONDS professionell). p p p p p p p p p p fondsprofessionell.de 2/2025 77 FOTO: © NIGEL DICKINSON
RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=