FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2025

Paulson. Wenn wir den Zeitraum seit der Au age der SICAV-Variante im Jahr 2000 zugrunde legen, dann hat das Portfolio eine durchschnittliche jährliche Rendite von zehn Prozent erzielt.Wenn man sämt- liche Neubewertungen an den Märkten beiseite lässt, dann setzt sich diese zusam- men aus einemmittleren einstelligen Um- satzwachstum und leichten Margensteige- rungen, der Rest kommt aus dem freien Cash ow, der in Dividenden, Rückkäufe und in Akquisitionen ießt. Daher streben wir ein Wachstum von etwa sechs Prozent bei den zugrunde liegenden Gewinnen und eine Free-Cash ow-Rendite von etwa vier Prozent an, so kommt man insgesamt auf jährlich zehn Prozent. Damit sind wir wieder beim Thema Zinseszinse ekt. Heuser: Wie meinen Sie das jetzt? Paulson: Wenn man eine jährliche Rendite von zehn Prozent erzielt, verdoppelt man sein Geld alle sieben Jahre, man vervier- facht es alle 14 Jahre, und es verachtfacht sich alle 20 Jahre. Deshalb nennen wir unser Konzept den „Get Rich Slowly“-Plan. Denn das beschreibt unsere langfristige Investmentphilosophie am besten. Vielen Dank für das Gespräch. HANS HEUSER FP Analystenurteil von Dewi John: „Stabile Ergebnisse auch in turbulenten Zeiten“ Die Investmentphilosophie des Morgan Stanley Global Brands Fund konzentriert sich darauf, gut geführte Unternehmen zu identifizieren, die über starke Wettbewerbsvorteile in Form von werthaltigen immateriellen Vermögens- werten wie Markennamen, Urheber- oder Lizenzrechten verfügen, im Englischen oft als starke Franchise bezeichnet. Als Beispiel nennt Fondsmanager Bruno Paulson Micro- soft, mit rund acht Prozent die größte Posi- tion des Portfolios. Der Fonds, der eine Orientierung an einer Benchmark bewusst vermeidet, besteht aus einem konzentrierten Portfolio mit 38 Posi- tionen, wobei gut 46 Prozent auf die zehn größten Werte entfallen. Auch wenn der Fonds in Schwellenländeraktien investieren kann, ist er eindeutig auf entwickelte Märkte ausgerichtet – mit einem Engagement von rund 68 Prozent in den USA, etwa 26 Pro- zent in Kontinentaleuropa und fünf Prozent in Großbritannien. Angesichts der Marktbedingungen in den vergan- genen mehr als zehn Jahren, die von einer extrem lockeren Geldpolitik angetrieben und zuletzt von einer kleinen Gruppe US-amerikanischer Mega- Caps bestimmt waren, überrascht es nicht, dass der Fonds über verschiedene Vergleichszeiträume hinter seiner Benchmark zurückgeblieben ist. Bruno Paulson räumt zudem die „Unter- schätzung der Covid-Nachwirkungen“ ein, die ebenfalls eine Rolle gespielt habe. Die meisten der sogenannten „Magnificent Seven“ kann der Fonds ohnehin nicht halten, da diese Aktien nicht zu seinem Stil passen. Der Fonds weist starke defensive Eigen- schaften auf, was sich nicht nur in einem Dreijahres-Beta von 0,81 manifestiert. Auch beim Lipper-Leaders-Kapitalerhaltungswert über fünf Jahre erreicht der Fonds mit 5 den höchsten Wert. Insgesamt wird dieser Fonds wohl nie ein Überflieger sein, dafür ist er auch gar nicht gedacht. Mit seinem Ansatz aber, mit dem er sich stark von seinem Referenzindex ab- hebt, dürfte er auch künftig in turbulenten Marktphasen stabile Ergebnisse abliefern. ISIN: LU0119620416 Agio: 5,75 % Laufende Kosten: 1,84 % Erstausgabedatum: 30.10.2000 Fondsmanager: Bruno Paulson Quelle:Mountain-ViewFondsdatenundMorningstar 100% 120% 140% 160% 180% 200% 220% 240% 260% ’25I ’24 I ’23 I ’22 I ’21 I ’20 I ’19 I ’18 I ’17 I ’16 I ’15 Morgan Stanley Global Brands Fund Aktienweltweit Standardwerte Blend » Ein Teil unserer relativen Performance entsteht in schlechten Zeiten an der Börse. « Bruno Paulson, Morgan Stanley IM MARKT & STRATEGIE Fondsmanager im Kreuzverhör | Bruno Paulson | Global Brands Fund | Morgan Stanley IM 82 fondsprofessionell.de 2/2025 FOTO: © NIGEL DICKINSON KREUZ VERHÖR

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