FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2025

Editorial MEINUNG E s ist schon vertrackt: Klassische Fonds gelten als teuer, undurchsichtig und renditeschwach, ETFs dagegen als günstig, transparent und rentabel. Viele Vertreter der „alten“ Branche fühlen sich da unfair behandelt. ZuRecht. Denn ja, es gibt viele gute und sogar einige günstige aktiv gemanagte Fonds, und nein, der ETF ist keineswegs stets die bessere Wahl und auch nicht immer billig. Lange Zeit versuchte das Gros der Fondsindustrie, diese Botschaft ans Anlegervolk zu bringen – be- kanntlichmit mäßigemErfolg. Mittlerweile ist die Erkenntnis gereift, zu der einst schonAlbert Einstein gekommen sein soll: „Es ist schwieriger, eine vor- gefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.“ Also wird das einst verpönte Finanzinstrument mit den drei Buchstaben nun nicht mehr verteufelt, sondern umarmt. Möglich macht das der „aktive ETF“, der es erlaubt, die aus Kundensicht so hübsche Verpackung (ETF!) mit dem vertrauten Handwerk (aktives Management!) zu befüllen. 'LHVH &KDUPHRȬHQVLYH LVW ]X EHJUĞĕHQ GHQQ DXV unternehmerischer Sicht wäre es fahrlässig, tatenlos dabei zuzusehen, wie eine Fonds-Million nach der anderen in Richtung passiver ETFs versickert. Aller- dings sollte die Führungsriege der AssetManager vor lauter ETF-Euphorie nicht versäumen, das Bestands- JHVFKÌIW ]X SijHJHQ ł VRQVW LVW GLH 0DUJH UXFN]XFN ruiniert. Merke: Jeder Euro, der aus einem Fonds- NODVVLNHU DEijLHĕW EHUHLWHW JUĆĕHUHQ 6FKPHU] DOV LKQ GHU (XUR LPQHXHQ+RȬQXQJVWUÌJHU ]X OLQGHUQ verspricht. FP Wundermittel mit Nebenwirkung Ihr Bernd Mikosch, Chefredakteur 28./29. JANUAR 2026 fondsprofessionell .de FOTOS: © SHAWN HEMPEL | STOCK.ADOBE.COM, AXEL GAUBE FÜR FONDS PROFESSIONELL fondsprofessionell.de 3/2025 11

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