FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2025

künftigen Perspektiven klar gesetzt sein. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft App Audit wies zuletzt auf das ständig drän- gender werdende Thema der Nachfolge in der Branche hin. Viele Vermögensverwal- ter müssten wegen der Altersstruktur ihrer Gründer Strategien entwickeln, um den reibungslosen Übergang auf die nächste Generation zu erleichtern und sicher- zustellen. Auch das ist eng verbunden mit der Frage, welche Rolle der einzelne Fondsmanager heute spielt. Wer trägt die Verantwortung? :LH UREXVWH 6WUXNWXUHQ JHVFKDȬHQ ZHU- den, macht etwa Flossbach von Storch vor. Die 1998 gegründete Vermögensver- waltung ist um die Firmengründer auf ein verwaltetes Vermögen von rund 70 Milliarden Euro gewachsen. Rund die Hälfte davon entfällt auf die Multiple- Opportunities-Strategie, die Mitgründer Bert Flossbach seit bald zwei Jahrzehn- ten steuert. Hängt das Wohl und Wehe des Unternehmens also an einer Person? 1HLQ EHWRQW 7RELDV 6FKDȬĆQHU JHVFKÌIWV- führender Direktor und Leiter Multi- Asset. Anlageentscheidungen würden bei Flossbach immer auf dem gewachsenen Analyse- und Investmentprozess basieren, erklärt er. Besonderen Wert lege man auf Strukturen, um das „Key Person Risk“ auszuschalten. Dazu wurde über Jahre ein Team aufgebaut, das eine gemeinsame Vorstellung des Investmentansatzes teilt. 6FKDȬĆQHU VDJW Ľ:LU DUEHLWHQ DOV XQG LP Team – aber Verantwortung muss indi- viduell getragen werden.“ Die konkrete Umsetzung werde daher von den Port- foliomanagern verantwortet. Auch in der Außendarstellung hat sich Flossbach früh breit aufgestellt, etwa mit dem 2014 gegründeten eigenen Research Institute, dessen Leitung vergangenes Jahr von Thomas Mayer auf Gunther Schnabl überging. Hinzu kommen gleich mehrere Kapitalmarktstrategen, die die Philosophie des Hauses nach außen tragen, darunter branchenweit bekannte Persönlichkeiten wie Philipp Vorndran. Auch die Füh- rungsverantwortung im Unternehmen liegt nicht mehr nur bei den Gründern, sondern ist mittlerweile auf mehrere Schultern verteilt. „Lead“ und „Wing“ Bei der für ihre „Frankfurter“-Fonds- palette bekannten Investmentboutique Shareholder Value Management wird ebenfalls ein integrativer Ansatz ver- folgt, auch wenn Gründer Frank Fischer so etwas wie das Gesicht der Marke ist. Der Managementprozess ist klar geregelt, HUOÌXWHUW )LVFKHU 'DV 3RUWIROLRPDQDJH- PHQW 0HHWLQJ ljQGH ZĆFKHQWOLFK VWDWW PLW Portfoliomanager, Co-CIO und dem Lei- ter Research. Für jede Aktie gebe es einen Ľ/HDGĺ XQG HLQHQ Ľ:LQJĺ 'HU /HDG JLEW den Ausschlag bei kritischen Entscheidun- gen, allerdings werden die Ideen intensiv im Team diskutiert und typischerweise HLQH (QWVFKHLGXQJ LP .RQVHQV JHWURȬHQ „Ein Teamansatz ist besser, um Risiken zu vermeiden. Allerdings muss im Zwei- fel einer entscheiden – so setzen wir das um“, sagt Fischer. Bereits vor 51 Jahren gründete Jens Ehrhardt mit DJE Kapital in Pullach eine der erfolgreichsten unabhängigen Invest- mentgesellschaften, die heute rund 16 Milliarden Euro verwaltet. Auch hier ver- folgen Kunden aufmerksam die organi- satorischen Weichenstellungen. Die Ver- antwortlichkeiten für wichtige Fonds wurden im Lauf der Zeit neu verteilt. Jan Ehrhardt, der auch stellvertretender Vor- standsvorsitzender ist, managt mit dem Dividende & Substanz und dem Zins 'LYLGHQGH ]ZHL )ODJJVFKLȬIRQGV -HQV Ehrhardt unter anderem den 1987 auf- gelegten FMM-Fonds. Auf der von Jens Ehrhardt entwickelten dreidimensionalen FMM-Methode, in die langfristige funda- mentale Faktoren, mittelfristige monetäre Faktoren und kurzfristige Markttechnik » In den vergangenen Jahren war es schwer, sich als Starfonds- manager hervorzutun. « Eckhard Sauren, Sauren 114 fondsprofessionell.de 3/2025 MARKT & STRATEGIE Fondsmanagement FOTO: © FONDSCONSULT, FLOSSBACH VON STORCH Michael Wimmer, Fondsconsult: „Auch bei Teamstrukturen ist es üblich, dass amEnde des Tages einer den Hut aufhat.“ Tobias Schafföner, Flossbach von Storch: „Wir arbeiten als und imTeam– aber Verantwortung muss individuell getragenwerden.“

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