FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2025
Knappes Gut Dem Wohnimmobilienmarkt geht es allmählich besser. Die Kauf- preise stabilisieren sich, Investments erscheinen wieder attraktiver. Regionale Unterschiede bestimmen aber weiterhin das Geschehen. D as Segment Wohnen hat es in der Immobilienkrise seit der Zinswende vom Sommer 2022 besonders hart getrof- fen. Reihenweise gingen vor allem Pro- jektentwickler in die Insolvenz. Investo- ren der Project-Gruppe, der DII oder der One Group mussten hohe Verluste hin- nehmen. Seit dem letzten Jahreswechsel mehren sich indes die Anzeichen, dass die Krise bei Wohnungsinvestments aus- gestanden sein könnte. In der ersten Jahreshälfte dieses Jahres sind die Kaufpreise für Eigentumswoh- nungen in deutschen Ballungsgebieten gestiegen oder zumindest gleich geblie- ben. Zu diesem Befund kommen gleich- lautend große Marktbeobachter, darunter die Immobiliendienstleister JLL, CBRE RGHU &XVKPDQ :DNHljHOG 'DV VFKOÌJW sich auf die Attraktivität von Wohnraum als Investment nieder, wie jüngst eine Branchenumfrage im Auftrag der Deut- VFKHQ 3IDQGEULHIEDQN HUJDE VLHKH *UDljN nächste Seite). Anziehende Preise Das gehandelte Volumen ging zwar im zweiten Quartal wieder ein wenig zurück, insgesamt weisen die Zahlen allerdings auf eine Stabilisierung des Wohnungsmark- tes hin. Auf rund vier Milliarden Euro beläuft sich das Transaktionsvolumen in den ersten sechs Monaten. „Es fühlt sich an, als hätten wir die Talsohle erreicht.Wir verspüren wieder leichten Wind unter den Flügeln. Aber viele Höhenmeter haben wir seither noch nicht gemacht“, beschreibt es Thomas Meyer, Vorstand bei :HUWJUXQG $QELHWHU GHV RȬHQHQ :RKQ- immobilienfonds Wohnselect D. Verschiebungen In deutschen Großstädten stiegen die Preise für Eigentumswohnungen im ersten Halbjahr 2025 nur moderat oder bewegten sich seitwärts. Eine Ausnahme ist Leipzig, wo die Preise zur Jahresmitte ein neues Rekordhoch erreichten (siehe *UDljN DXI 6HLWH Die hohe Aufmerksamkeit, die die Top- standorte auf sich ziehen, darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie immer weniger repräsentativ für den Gesamtmarkt deutscher Wohnungen sind. Bei der Verteilung des in deutschen Wohnraum investierten Volumens zeich- net sich nämlich eine bemerkenswerte Verschiebung ab. Während in den ver- gangenen zehn Jahren im Durchschnitt etwa die Hälfte des Investitionsvolumens LQ $ 6WÌGWH ijRVV ZDUHQ HV LQ GHQ YHUJDQ- genen Monaten nur noch etwas mehr als 30 Prozent, wie die Immobilienberatung BNP Paribas Real Estate ermittelt hat. Alternative Lagen Der Bestandsinvestor Deutsche Zins- haus nimmt schon länger die Alternativen zu deutschen Metropolen in den Blick. Geschäftsführer Moritz Kraneis begründet das folgendermaßen: „Verschiedene Unter- Esmehren sich die Anzeichen, dass die Krise des deutschenWohnimmo- bilienmarktes ausgestanden sein könnte. Die richtige Lage zu finden, Finanzierungsprobleme und die Poli- tik bleiben aber herausfordernd. » Ohne Deregulierung und Entbürokratisierung bleibt der Turbo im Leerlauf. « Klaus-Peter Stöppler, Bauexperte 222 fondsprofessionell.de 3/2025 SACHWERTE Wohnimmobilien FOTO: © DETAILFOTO | STOCK.ADOBE.COM
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