FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2025
sorge ist die hohe Systemrendite der bAV“, sagt Steuerberater Thomas Dommer- muth, Beiratsvorsitzender des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP). Für Arbeitnehmer beträgt der durchschnitt- liche Nettoaufwand in der Ansparphase demnach im Schnitt nur rund die Hälfte dessen, was für eine private Altersvor- sorge in gleicher Höhe ausgegeben wer- den müsste. „Selbst wenn das Produkt überhaupt keine eigene Ver- zinsung hätte, käme die bAV immer noch auf 2,5 bis drei Prozent Rendite, allein wegen der staatlichen Förderung und des Arbeitgeberzuschusses“, rechnet Dommermuth vor. Noch etwas höher falle die Systemrendite bei Kollektiv- tarifen aus, die typisch in der bAV sind und weniger Abschlusskosten aufweisen als private Vorsorgeprodukte. Unter diesen Voraussetzungen habe die „alte“ bAV weiterhin „ein sehr gutes bis exzellentes Potenzial“, meint Dommer- muth. Rechtssicherheit gefordert Die klassische bAV dürfte also in der Praxis neben der rBZ weiterhin Bestand haben. Im BRSG 2.0 sind viele wichtige Themen für bessere bAV-Rahmenbedin- gungen ausgespart worden, weil dies den Staat Geld kosten würde. Der Bundes- verband Deutscher Versicherungsmakler (BDVM), der viele Großmakler zu seinen Mitgliedern zählt, die bAV imMittelstand organisieren, fordert daher, die bAV-Leis- tungen nicht mehr mit Beiträgen zur JHVHW]OLFKHQ .UDQNHQ XQG 3ijHJHYHUVLFKH- rung zu belegen, Rechtssicherheit für Bei- tragszusagen mit abgesenkten Garantien ]X VFKDȬHQ GLH DXWRPDWLVFKH (LQEH]LH- hung jedes Arbeitnehmers in die bAV ein- zuführen und die bAV insgesamt deutlich zu vereinfachen. „Dazu gehört die einfa- chere Mitnahme bestehender Ansprüche bei einemArbeitgeberwechsel“, sagt Frank Buschmann, Geschäftsführer einer Toch- WHUljUPD GHU 0DNOHUJUXSSH (FFOHVLD XQG LP (KUHQDPW /HLWHU GHV $UEHLWVNUHLVHV Lebensversicherung im BDVM. Gute Nachricht für Makler Dass diese Forderungen nicht aus GHU /XIW JHJULȬHQ VLQG ]HLJW GLH 6WXGLH „Betriebliche Altersversorgung 2024“ des bAV-Beraters Lurse. Demnach bieten nahezu alle Unternehmen LKUH DUEHLWJHEHUljQDQ]LHUWHQ 3OÌQH DOV %R/= VLHKH *UDljN Seite 289). Die Verbreitung der BZML geht dagegen rapide zurück – auf heute nur noch zehn Prozent. Zumindest in größeren Firmen ist die arbeit- JHEHUljQDQ]LHUWH E$9 DOV %HQH- ljW ĞEOLFK )DVW GUHL YRQ YLHU Unternehmen bezahlen den Arbeitnehmern ihre bAV voll- VWÌQGLJ VLHKH *UDljN OLQNV Am Willen der Arbeitgeber scheitert die weitere Verbrei- tung der bAV also nicht – eine gute Nachricht für speziali- sierte Makler. DETLEF POHL FP » Der Ausbau der Sozial- partnermodelle darf nicht zulasten individueller Lösungen gehen. « Michael H. Heinz, BVK fondsprofessionell.de 3/2025 291 FOTO: © INSTITUT FÜR VORSORGE UND FINANZPLANUNG, MARTIN PETERDAMM | ABA Verschiedene Modelle Wer die bAV bezahlt Die Zahl der Unternehmenmit arbeitnehmer- und arbeitgeberfinanzierter bAV hält sich etwa dieWaage. *Mehrfachnennungenmöglich|Quelle:Lurse2024 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% Obligatorisch arbeitnehmer- finanzierte bAV Matching-Plan Arbeitgeber- finanzierte bAV Freiwillig arbeitnehmer- finanzierte bAV Anteil der Unternehmen* 51 % 11 % 75 % 74 % Thomas Dommermuth, IVFP: „EinWettbewerbs- vorteil der bAV gegenüber privater Vorsorge ist die hohe Systemrendite.“ Klaus Stiefermann, Aba: „Der neue Referenten- entwurf stimmt inweiten Teilenmit demalten Regierungsentwurf überein.“
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