FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2025

Mantel nach Maß Mit Aktien, Anleihen und Fonds haben Vermögensverwalter täglich zu tun. Mitunter ist es für die Kunden aber von Vorteil, das Depot in eine Lebenspolice zu packen. Einblicke in eine interessante Nische. V ermögensverwalter müssen sich bei Empfehlungen an den Bedürfnissen und den Wünschen ihrer Kunden orien- tieren. Diese sind in der Regel wohlha- bender, sodass sie andere Produkte und Services benötigen als Verbraucher mit kleinerem Geldbeutel. Dazu zählen etwa die Unterstützung bei Erbschaften und der Übertragung von Vermögen oder steueroptimierte Investments. Hier gibt es viele Möglichkeiten, darunter den Abschluss einer kapitalbildenden Lebens- versicherungspolice: „Eine Lebensversi- cherung ist steuerlich attraktiv, etwa zur Optimierung von Abgeltungsteuer und Erbschaftsplanung. Der Mantel kann .RQWLQXLWÌW ĞEHU *HQHUDWLRQHQ VFKDȬHQ – besonders in Zeiten steigender Vermö- gen und komplexer Familienstrukturen ist das ein starkes Argument“, sagt Mirko Hajek, geschäftsführender Gesellschafter des Kölner Vermögensverwalters RP Rhei- nische Portfolio Management (siehe auch Kasten Seite 324). Kooperation Wollen Finanzportfolioverwalter Kun- den mit einer Police helfen, ergibt sich ein Problem, wenn sie nicht zugleich über eine Zulassung als Versicherungsmakler verfügen: Sie verlieren entweder ein Mandat für die Finanzportfolioverwal- tung oder das Volumen der verwalteten Assets schrumpft – und damit die eigenen Gebühreneinnahmen. Doch es gibt einen Ausweg: Sie bieten mit einem Versicherer standardisierte Anlagestrategien an. „Ent- scheidet sich ein Kunde für eine Lebens- versicherungspolice, kann dieser entweder über seinen Makler oder direkt über den Versicherer eine Police mit bestehenden Anlagestrategien abschließen. Der Ver- sicherer beauftragt dann für die ausge- wählte Anlagestrategie den zuständigen Vermögensverwalter mit dem Manage- ment der Kundenprämien“, erklärt Mar- kus Hetzer, Geschäftsleiter der LV 1871 Private Assurance in Liechtenstein. „Für Finanzportfolioverwalter hat das auch den Vorteil, dass die gemeinsam mit den Versicherern vorab vereinbarten Anlage- strategien bei der Umsetzung den Doku- mentations- und Verwaltungsaufwand UHGX]LHUHQ GD GHU 9HUVLFKHUHU ODXW 0LljG II-Gesetzgebung grundsätzlich eine geeig- nete Gegenpartei ist.“ Doch wie verbreitet sind solche Lösungen überhaupt? Was ist steuerlich zu beachten – und warum sind auf diesem Gebiet fast ausschließlich aus- ländische Versicherer aktiv? Ein Überblick. Überschaubarer Markt Die Zahl der Vermögensverwalter, die Strategien einer kapitalbildenden Lebens- versicherung von Privatkunden managen, ist trotz der genannten Vorteile überschau- bar. Die auf Finanzportfolioverwalter spe- zialisierte V-Bank startete auf Bitte von FONDS professionell eine Umfrage unter rund 100 ihrer Partner. Lediglich fünf Kunden erwarten von Vermögens- verwaltern ein individuell an ihren Bedürfnissen orientiertes Angebot. Das kann unter Umständen auch eine kapitalbildende Lebenspolice mit Wertpapieren umfassen. » Es geht nicht ohne die gezielte Ansprache der Kunden. « Thomas Bächer, Maiestas 322 fondsprofessionell.de 3/2025 VERTRIEB & PRAXIS Vermögensverwaltung FOTO: © AFRICA STUDIO | STOCK.ADOBE.COM

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