FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2025

Großteil der besagten Summe, nämlich 130 Millionen Euro, wird dafür verwen- det, das Unternehmen für die Zukunft aufzustellen. Es gibt drei Verwendungs- zwecke. Der erste dient der Sicherheit: Wir werden 40 Millionen Euro als langfristige Reserve halten, um die Unabhängigkeit der Ökoworld auch in Zukunft zu bewah- ren. Weitere 40 Millionen Euro kommen den Aktionären zugute. Unsere Anleger VROOHQ GDYRQ SURljWLHUHQ GDVV QDFKKDOWLJH Kapitalanlage ein erfolgreiches Geschäfts- modell ist. Darum haben wir in diesem Jahr bereits rund 16 Millionen Euro Divi- denden ausgeschüttet. Hinzu kommt ein Aktienrückkaufprogramm. Für knapp elf Millionen Euro haben wir bereits eigene Aktien erworben, knapp 13 Millionen Euro stehen dafür noch zur Verfügung. 'HU JUĆĕWH 7HLO GHV .DSLWDOSXȬHUV 0LO- lionen Euro, ist aber für Zukunftsinvesti- tionen reserviert: in die Digitalisierung aller Geschäftsbereiche, in unser Produkt- angebot sowie in Vertrieb undMarketing. Beim Investorentag fiel das Kürzel, das geradenirgendwof ehlendarf:KI.Wasgenau ist geplant? Wir haben ein neues Ressort „KI & Inno- vation“ gegründet, für dessen Leitung wir 0LFKDHO *UDP0DGVHQ YHUSijLFKWHQ NRQQ- ten – einen ausgewiesenen KI-Experten, der zudem sehr erfolgreich selbst Fonds gemanagt hat. Seine Abteilung wird sich alle Prozesse im Unternehmen ansehen und schauen, an welchen Stellen wir unser Teammit Technologie unterstützen können. Im Fokus stehen anfangs unsere produktnahen Bereiche, also das Portfolio- management und das Research. KI kann unseren Analysten etwa dabei helfen, zusätzliche Quellen anzuzapfen und mehr Unternehmen unter die Lupe zu nehmen als bisher. Im Portfoliomanagement geht es darum, Tools bereitzustellen, die den Investmentprozess verbessern können. HabenSieeinkonkretesBeispiel? Es lässt sich statistisch nachweisen, dass es Geschäfts- und Bilanzkennzahlen gibt, die auf einen Kurseinbruch in der Zukunft hindeuten. Mit KI-Hilfe lassen sich sol- che Anomalien recht schnell aufdecken und gewissermaßen ein System mit „Red Flags“ etablieren. Solche Tools liefern unseren Fondsmanagern, die weiter alle ,QYHVWPHQWHQWVFKHLGXQJHQ WUHȬHQ ]XVÌW]- liche Informationen. Unser Investment- prozess bleibt der gleiche. Aber die Hilfs- mittel ändern sich. IstdasaucheineReaktionaufdiezuletztent- täuschendePerformancederfünfÖkoworld- Fonds?BeiMorningstartragensienureinen oder zwei Sterne, hinken ihren Vergleichs- gruppenalso teilsdeutlichhinterher. Das liegt insbesondere am Investment- ansatz, der so einzigartig am Markt ist, dass die Fonds eigentlich in keine Ver- gleichsgruppe passen. Unser Prozess ist zweigeteilt: Zunächst prüft unser unab- hängiges Research, ob eine Aktie mit unseren ethisch-ökologisch Grundsätzen vereinbar ist. Jedes Unternehmen wird im Detail analysiert. Wir beziehen zwar auch externes Research, das dient aber nur der Abrundung. Die meisten Wettbewerber verlassen sich auf die ESG-Ratings der großen Agenturen – wir nicht! Nur wenn ein Unternehmen alle Hürden meistert, wird es ins Investmentuniversum aufge- nommen. Die finanziellen Aspekte kommen erst im zweitenSchrittzumTragen,wenndasPort- foliomanagement entscheidet, welche Titel indieFondsaufgenommenwerden,richtig? Genau. Dieser Anlageprozess spiegelt unsere Überzeugung wider. Er hat aber zur Folge, dass manche Branchen von vornherein gar nicht investierbar sind. Außerdem gibt es ein klares Übergewicht bei Nebenwerten, denn die wenigsten Großkonzerne agieren nach unserenMaß- stäben wirklich nachhaltig. Das erklärt einen großen Teil der Performance der » KI kann unseren Analysten dabei helfen, mehr Unternehmen unter die Lupe zu nehmen. « Oliver Pfeil, Ökoworld FOTO: © STEPHAN WIELAND FÜR FONDS PROFESSIONELL VERTRIEB & PRAXIS Oliver Pfeil | Ökoworld 340 fondsprofessionell.de 3/2025

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