FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2025

Lohnendes Geschäft Internationale Beteiligungsfirmen sind seit einigen Jahren als Aufkäufer am deutschen Maklermarkt aktiv. Mittlerweile passen auch kleinere Vermittler ins Beuteschema – ein Rück- und Ausblick. D er deutsche Maklermarkt ist in Bewe- gung. Kaum eine Woche vergeht, in der nicht der Kauf eines Versicherungs- vermittlers verkündet wird. Auch im Sommer gab es keine Verschnaufpause. Die Dynamik im Markt ist nicht zuletzt wegen einiger internationaler Beteili- gungsgesellschaften entstanden, die deut- sche Makler als lukratives Investment ent- deckt haben und Käufer mit Kapital für Übernahmen ausstatten. Seit Jahresbeginn sind mit Ascendia und der in den Niederlanden ansässigen Yellow Hive gleich zwei neue von Pri- vate-Equity-Gesellschaften unterstützte Unternehmen in Deutschland aktiv. Ihre Angebote sind für verkaufswillige Mak- ler interessant, die sich auf Privatkunden sowie kleinere Gewerbeunternehmen spe- zialisiert haben. Auch Investmentbestände stehen auf der Einkaufsliste. Wer aber sind die großen Player unter diesen Kon- solidierern, was treibt sie an, und welche Häuser stehen auf ihrer Einkaufsliste? FONDS professionell hat sich umgehört und zeichnet die Entwicklung nach. Rückblick Auch wenn das Thema erst seit Kurzem wirklich in den Schlagzeilen ist: Über- nahmen von Maklerhäusern sind kein Phänomen der vergangenen Jahre. Die großen Player, allen voran Deutschlands größter Makler Ecclesia, die Aon Holding und Martens & Prahl Versicherungskon- tor, tätigten ihre ersten Käufe teilweise schon vor einemVierteljahrhundert. „Der Grund ist damals wie heute, zu wachsen und größer zu werden“, erklärt Andreas Grimm, Geschäftsführer des Resultate Instituts für Unternehmensanalysen und Bewertungsverfahren, das Finanz- und Versicherungsvermittler beim Bestands- verkauf berät. Zudem sind nicht nur größere Kon- zerne unterwegs, die Maklerunternehmen in Form einer Gesellschaft mit beschränk- ter Haftung kaufen (Share Deal) oder deren Bestände übernehmen (Asset Deal). Auch einige kleinere Makler tun sich als eifrige Aufkäufer hervor (siehe etwa FONDS professionell 1/2022, Seite 278, oder FONDS professionell 2/2025, Seite 288). Maklerpools sind ebenfalls aktiv: Zum einen nehmen sie Mitbewerbern so Bestände ab und können Direktanbin- dungen vonMaklern an Versicherungs- gesellschaften übernehmen, zum anderen bremsen sie den Schwund ihres Bestands durch Makler, die ihr Geschäft altersbe- dingt abgeben (siehe FONDS professionell 1/2024, Seite 254). Private-Equity-Investoren Um das Jahr 2020 kam aber mit dem Eintritt von internationalen Betei- ligungsgesellschaften, die Maklerkäufer AmdeutschenMaklermarkt tum- meln sich imMoment viele große „Fische“, die kleinereMarktteilneh- mer schluckenmöchten – und das nicht unbedingt zu deren Nachteil. Denn es fließt oft viel Geld. » Private-Equity-Gesell- schaften waren zu Beginn der Konsolidierungswelle vor allem an größeren Gewerbe- und Industrie- maklern interessiert. « Klaus-Jürgen Baum, KJB Consulting 344 fondsprofessionell.de 3/2025 VERTRIEB & PRAXIS Bestandsverkauf FOTO: © PIXS:SELL | STOCK.ADOBE.COM

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=