FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2025
titionen wegen der geringeren Umsätze erst nach längerer Zeit rechnen. „Diese Gesellschaften haben erkannt, dass man mithilfe moderner IT und neuerdings auch KI-Tools mit wenigen Mitarbeitern einen größeren Kundenstamm betreuen kann“, erläutert Grimm. Daher überneh- men sie gern Bestände älterer Makler, die sie auf einer Plattform konsolidieren und RSHUDWLRQHOO Hȯ]LHQWHU EHWUHXHQ NĆQQHQ Wichtige Player Der Hauptgrund für den Schwenk auf „Gemischtmakler“ ist aber, dass die Beteiligungsgesellschaften weiter Geld von Anlegern bekommen und schlicht investieren müssen, auch wenn die Preise aktuell als relativ hoch gelten – Grimm spricht von einem „Verkäufermarkt“. „Gut geführte Unternehmen, die ein bereinig- tes EBITDA von rund 300.000 Euro erzie- len, können damit rechnen, dass dieses mit einem Faktor von zehn oder deut- lich mehr multipliziert wird. Schlechter geführte Häuser dürfen auf einen Faktor YRQ VLHEHQ KRȬHQĺ VR *ULPP Zu den großen Käufern in diesem Bereich zählen fünf Gesellschaften: die Tjara, eine Tochter des Maklerpools Blau Direkt, der sich 2022 den US-Investor Warburg Pincus an Bord geholt hat. Seit- her konnte Tjara durchstarten und auch erste Käufe tätigen – vorher hatte sie Medienberichten zufolge seit 2020 rund 50 Bestände gegen sogenannte Makler- renten übernommen. Stand April dieses Jahres übernahm die Blau-Direkt-Tochter ELVODQJ %HVWÌQGH XQG 0DNOHUljUPHQ hinzu kommen 150 Maklerrenten. 2023 startete Summitas, ein Joint Venture des Makerpools Jung, DMS & Cie., der Bain Capital Insurance und der Canada Life Irish Holding Company, das mittlerweile 13 Gewerbe- und Privatkundenmakler gekauft hat, darunter einige Spezialisten für betriebliche Altersversorgung und Krankenversicherungen. Ambitionierte Pläne Ende 2024 nahm die von HG Capital ljQDQ]LHUWH $VFHQGLD GLH $UEHLW DXI GLH gezielt Makler mit Privatkunden- und auch Investmentgeschäft kauft und bis Ende des Jahres rund 40 bis 50 Makler und Maklerpools übernehmen möchte (siehe Interview nächste Seite). Im vergan- genen Herbst startete der niederländische Maklerkonsolidierer Yellow Hive, mit der Private-Equity-Gruppe IK Partners und anderen institutionellen Investoren im Rücken, und kaufte die FVB Gesellschaft für Finanz- und Versorgungsberatung. Im Juli hat Yellow Hive die Yellow Hive Germany GmbH als deutsche Holding gegründet – und mit Ralf Blum den ehe- maligen Investmentchef des Mitbewerbers Für einen guten Preis: So polieren Sie Ihr Unternehmen auf VerkaufswilligeMakler haben aktu- ellguteChancen,ihrenBestandoder ihre Gesellschaft zu einem guten Preis veräußern zu können – es gibt eine Vielzahl von Interessenten. Dennoch sollten Makler die folgen- den Tipps beherzigen: Rechtzeitig planen: Soll der Verkauf von Beständen oder Unternehmen erfolgreich sein, ist eine frühzeitige Planung notwendig. Die Suche nach demWunschkäufer braucht Zeit. Oft sind vorher verschiedene Schritte zu erledigen, damit Kaufinteressenten keinen Grund haben, den Kaufpreis zu drücken. Experten empfeh- len eine Vorbereitungszeit von etwa fünf Jahren. Daten organisieren: Egal ob es sich um eine Bestandsveräußerung handelt oder ein komplettes Unter- nehmen übertragen werden soll – dieBestände sollten immer tipptopp geordnet sein. Welche Policen oder Fonds haben die Kunden? Wie alt sind sie? In welchen Regio- nen leben sie? Für gut sortierteDaten zahlt jeder Käufer mehr als für einen Bestands-Wirrwarr. Stillschweigen bewahren: Wer sich mit dem Gedanken trägt, seine Bestände oder sein Unternehmen zu verkaufen, sollte darüber erst einmal schweigen. Werden die Verkaufsabsich- ten zu frühbekannt, beginnen regionaleKonkur- renten oft, Kunden abzuwerben. Und: Kommt es nicht zueinemVerkauf undwird später ein zwei- terAnlaufgestartet,nimmtdiesenniemandmehr wirklich ernst. Beratung vom Profi: Beim Verkauf großer Bestände oder ganzer Unternehmen ist es sinn- voll, sich an spezialisierte Berater zu wenden. Diese verfügen über Datenbankenmit Kauf- und Verkaufsangeboten,erstellenGutachteninklusive Firmenbewertung und betreuen die Verkaufs- gespräche bis zumAbschluss. 348 fondsprofessionell.de 3/2025 VERTRIEB & PRAXIS Bestandsverkauf FOTO: © DIRK BARTSCHAT | KJB CONSULTING » Das Prämienvolumen ist zuletzt spürbar angestiegen – getrieben nicht zuletzt durch die Prämieninflation. « Klaus-Jürgen Baum, KJB Consulting
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