FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2025
GGW Group für seine Führungsriege gewinnen können. Die Ausnahme unter den größeren Konsolidierern ist Aventus, ehemals Poli- cen Direkt Maklergruppe. Dieses Unter- nehmen hat keine Beteiligungsgesellschaft im Rücken, kauft aber bereits seit 2018 Gesellschaften und auch Bestände von kleineren Maklern auf. Pikant hier: Der ehemalige Aventus-Geschäftsführer Ernes- to Knein wechselte Anfang des Jahres als Geschäftsführer zu Ascendia. Daher wird es spannend sein, zu beobachten, wie sich Aventus künftig amMarkt schlagen wird. JENS BREDENBALS FP Florian Brokamp | Ascendia-Gruppe „Die Größe spielt keine Rolle“ Florian Brokamp, Gründer und Geschäftsführer der als Makleraufkäufer aktiven Ascendia- Gruppe, erläutert, welche Unternehmen sein Team und er als interessant einstufen. F lorian Brokamp grün- dete nach Stationen bei der Managementberatung McKinsey undGoogle 2015 Thinksurance, eine Vermitt- lungsplattformfürGewerbe- policen. Ende 2024 hob er die Ascendia aus der Taufe – mithilfe der Beteiligungs- gesellschaft HG Capital. Herr Brokamp, was bieten SieMaklern? Florian Brokamp: Wir möchten vor allem Unternehmern eine Perspektive bieten, die gern den Markt gestalten wollen, aber eben merken, dass man in einer starken Gruppe weiter kommt als allein. Wir belassen die Identität der Unterneh- mer und helfen ihnen beimorganischen und anorganischen Wachstum des eige- nen Unternehmens. Sie bezeichnen die Ascendia als Verbund. Wiesieht das inderPraxisaus? Wir übernehmen die Unternehmen. Die Vermittler erhalten dafür hauptsächlich Geld, zu einem kleinen Teil aber auch oft Anteile an der Ascendia Holding. Je QDFK 6LWXDWLRQijLHĕW QXU*HOG :LFKWLJ LVW dass sie weiter als Unternehmer an Bord bleiben und daher einen Anreiz haben, einen Mehrwert zu liefern. Daher behaltenwir regionale Unterschiede beimVertrieb oder auch inhaltliche Spezia- lisierungen bei. WenübernehmenSie? Wir fokussieren uns vor allem auf Makler sowie Ver- triebe, die Privatkundenund regionale Gewerbekunden betreuen. Deren Geschäfts- prozesse kannman gut digi- talisieren und dadurchMehrwerte gene- rieren. Von den Produkten her sind wir RȬHQ DP OLHEVWHQ LVW XQV MHGRFK ZHQQ %HVWDQGVFRXUWDJHQ ijLHĕHQ $XFK 0DN- ler, die Lebenspolicen vermitteln und Investmentdepots betreuen, kommen infrage. Allerdings muss der Mix zwi- schen Bestands- und Abschlusscourta- gen stimmen, und das Geschäftsmodell muss solide sein. Wichtig ist ferner, dass die Vermittler unsere Unternehmens- werte teilen und für ihre Kunden leben – was auch bedeutet, nicht immer etwas verkaufen zu wollen. Wie groß sind die Unternehmen, die Sie aufkaufen? Die Größe spielt zunächst keine Rolle. Bisher haben wir vornehmlich Betriebe übernommen, die einenCourtageumsatz zwischen 500.000 Euro und fünf Millio- nen Euro im Jahr erzielen. Einige waren kleiner, ihr Umsatz lag bei rund 100.000 Euro, andere wiederum erwirtschafteten mehr als fünf Millionen Euro. Für uns ist wichtiger, dass das Unternehmen und die Unternehmer zu uns passen. Was istmit derAltersstruktur? ,QWHUHVVDQW VLQG MĞQJHUH0DNOHU ZLUPĆFK- ten schließlich etwasmit ihnen aufbauen. Wir nehmen aber auch die Bestände von Vermittlern, die in den Ruhestand gehen möchten, da wir deren Kunden auf die anderenMakler verteilen können. Beson- ders bemerkenswert ist dasDurchschnitts- alter unserer Makler – da sind wir eher in den Vierzigern als in den Sechzigern. Und wie sieht es im Moment mit der Nachfrageaus? Lassen Sie es mich so ausdrücken: Ich komme kaum hinterher, alle Interessen- ten anzurufen, die sich bei mir gemeldet haben. Bis Ende des Jahres dürften wir Richtung 100 Millionen Umsatz und zirka 40 bis 50 Standorte haben, darunter auch in Österreich und Luxemburg. FP Florian Brokamp, Ascendia: „Wir helfen beimWachstum.“ Online weiterlesen: QR-Code scannen oder fponline.de/Asc325 350 fondsprofessionell.de 3/2025 VERTRIEB & PRAXIS Bestandsverkauf FOTO: © MORITZ REICH | ASCENDIA
RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=