FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2025
DasreklamierenvieleVertriebsteamseben- falls für sich. Wir bieten eben nicht immer einfach nur das neueste Produkt an, sondern wir schauen, wo beim Kunden der Schuh drückt. Manchmal gehen wir auch aus Kundengesprächen mit dem Ergebnis heraus, dass es gerade nicht passt. Das macht aber nichts. Denn aus dem ständi- gen Dialog erwachsen langfristige Kun- denbeziehungen. Genauso benötigen wir aber auch gute Produkte und Lösungen. Die Kombination aus guten Produkten und einem guten Vertriebsteam macht uns aus. Daneben gibt es aber auch digitale Kanäle wieDirektbanken, Robo-AdvisorsundNeo- broker.WiebearbeitenSiediese? Ich glaube, mittelfristig werden diese Kanäle weiterhin starken Zuspruch erfah- ren. Für Menschen, die nicht zum Kreis GHU )LQDQ]SURljV ]ÌKOHQ HUĆȬQHQ GLHVH Wege die einfachste Art und Weise, Geld zu investieren. Hierbei werden ETFs ein wichtiger Bestandteil sein. Diese Kanäle bieten allerdings keine Beratung. Doch je weiter die Anleger in ihrem Lebensweg fortgeschritten sind, desto eher ist irgend- wann ein Punkt erreicht, an dem sie sich doch über ihren weiteren Vermögensauf- bau beraten lassen möchten. Denn dann geht es nicht mehr nur um etwas Spiel- geld, das in einem ETF-Portfolio steckt, sondern um bedeutende Rücklagen oder den Vermögensaufbau für das Alter. Daher höre ich immer wieder von Banken oder Vermögensverwaltern den Satz: „Die Anleger kommen am Ende zu uns, weil wir Beratung können.“ Robo-Advisors waren eigentlich angetre- ten, um eine Rundumlösung für die Spa- rer zubieten. :HQQ PDQ VLFK GLH 0LWWHOijĞVVH DQVFKDXW dann ist es Roboberatern bisher nicht gelungen, sich richtig gut zu positionie- ren. Daher denke ich, dass in der Lücke zwischen einem klassischen Mischfonds- und Dachfondsmanager einerseits sowie einem Robo-Advisor andererseits ein gro- ßes Wachstum entstehen kann. Hier geht es um hybride Portfoliomanagement- und Beratungsansätze, die etwa Komponenten der künstlichen Intelligenz sowie mensch- liche Elemente umfassen kann. Generell ist die Altersvorsorge einer der weiteren JURĕHQ 7UHQGV PLW VLJQLljNDQWHU %HGHX- tung für unsere Branche. Auch hier sehe ich unser Haus sehr gut aufgestellt. Unsere Kunden fragen bei uns sowohl Bausteine als auch Komplettlösungen für die private wie die betriebliche Altersvorsorge nach. MischfondsspielteninderVergangenheitim europäischenVertriebeinegroßeRolle.Doch der Absatz ging zurück. Im Zuge von Zins- wende und Inflationsanstieg enttäuschten vieleStrategien. WirddieseGattungwieder einenAufstiegerleben? Multi-Asset wird, wie aktives Manage- ment, zurückkehren. In den vergangenen Jahren war es schwierig, ein erfolgreiches Multi-Asset-Konzept auf die Beine zu stellen. Die Korrelationen zwischen den Anklageklassen waren durcheinander- geraten. Doch die Zeichen mehren sich, dass der Markt mittlerweile aus diesen Extremen herausgewachsen ist. Multi- Asset-Konzepte ergeben jetzt wieder Sinn. Unsere Kunden zeigen nun mehr Inter- esse, deswegen werden wir diese Lösun- gen auch wieder stärker in den Vorder- grund stellen. VielenDank für dasGespräch. SEBASTIAN ERTINGER FP KURZ-V I TA : Stefan Kuhn Stefan Kuhn stieß imApril 2022 zu Fidelity International. Er übernahmdamals den neu geschaffenen Posten des ETF-Vertriebschefs für Europa. Seit Februar 2025 leitet er zudemden Vertrieb in Zentraleuropa bei demFonds- haus. Vor Fidelity arbeitete Kuhn bei State Street Global Advisors, wo er als Leiter SPDR ETFs für Deutschland, Österreich und die Schweiz verantwortlichwar. Weitere Stationen seiner Karrierewaren Société Générale, BNP Paribas, Morgan Stanley und J.P. Morgan. » Roboberatern ist es bisher nicht gelungen, sich richtig gut zu positionieren. « Stefan Kuhn, Fidelity International FOTO: © JOSE POBLETE FÜR FONDS PROFESSIONELL VERTRIEB & PRAXIS Stefan Kuhn | Fidelity International 380 fondsprofessionell.de 3/2025
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