FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2025
Transparenz und den niedrigeren Kosten. Wir haben einiges in der Planung, aller- dings ist dies zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht ganz spruchreif. Welche Investmentfelderkommendennfür einenaktivenETF infrage? Wir haben in den vergangenen 18 Mona- ten einen ETF auf Immobilienaktien sowie zwei auf thematische Aktienstrate- gien aufgelegt. Dieses Feld eignet sich sehr gut für weitere Produkte. Wir sind zudem dabei, unsere Fondspalette zu überprüfen, welche Strategien sich dezidiert auch im Mantel eines aktiven ETFs umsetzen las- sen. Das ist für uns ein bedeutender strate- gischer Schritt. Denn wir wollen unseren Kunden alle Instrumente bieten, die sie für ihre Geldanlage benötigen. Und dazu gehören eben auch ETFs. In den USA, wo der Markt schon viel weiter entwickelt ist, haben wir einzelne Fondsstrategien noch- mals als aktiven ETF aufgelegt. In Europa prüfen wir derzeit ähnliche Schritte. WennSieStrategiensowohlalsklassischen Fonds wie auch als aktiven ETF anbieten, droht danicht eineKannibalisierung? Wir müssen auf die individuellen Bedürf- nisse der Anleger eingehen. Wenn wir nicht mit der Zeit gehen und das bieten, was die Kunden wünschen, dann verlieren ZLU VLH (QWVFKHLGHQG LVW GDVV ZLU ijH[LEHO bleiben und unseren Partnern wie End- kunden die passenden Lösungen für ihre jeweiligen Anforderungen bieten. Dane- ben gibt es auch weiterhin Akteure, die klassische Fonds vermarkten möchten. Gerade in Kontinentaleuropa sind viele Intermediäre nach wie vor auf Provisions- modelle angewiesen, um eine qualitativ hochwertige Finanzberatung anbieten zu können. Aber wichtig ist: Es geht nicht nur um die Kosten – es eignet sich ein- fach nicht jede Strategie für jedes Vehikel. Manche Ansätze sind einfach besser in einem herkömmlichen Publikumsfonds aufgehoben. Welchedenn? Besonders illiquidere Marktsegmente wie Nebenwerte, manche Schwellenländer oder einige Anleihensegmente lassen sich besser in einem klassischen aktiven Investmentfonds umsetzen. Es gibt auch Strategien, die würden wir nicht in einen aktiven ETF bringen, weil wir aufgrund GHU 3ijLFKW ]XU WÌJOLFKHQ 9HUĆȬHQWOLFKXQJ des Portfolios den Wettbewerbern nicht unsere Positionierung und taktischen (QWVFKHLGXQJHQ RȬHQEDUHQ ZROOHQ ł ]XP Schutz unserer Anlagestrategie und im Interesse unserer Investoren. InLuxemburgundnunauchinIrlandbesteht aberdieMöglichkeit,dassETFsnicht täglich ihr Portfolio offenlegen müssen. Wäre das eineOption für IhrHaus? Diese Option ist recht neu und noch nicht so etabliert wie in den USA. Selbstver- ständlich beobachten wir diese Entwick- lungen sehr genau und werden reagieren, sobald sich daraus sinnvolle Optionen für unser Haus ergeben. Welche Zielgruppen will Aberdeen mit den aktiven ETFs eigentlich ansprechen? Eher institutionelle Investoren oder eher Privat- anleger? Letzten Endes stehen die Fonds allen $QOHJHUQ RȬHQ $QVRQVWHQ VLQG ZLU GHU- zeit dabei, mit den Pools und Plattformen sowie den Direktbanken zu verhandeln, wie und wo wir die ETFs platzieren. Derzeit stecken wir da noch mitten im Prozess. Wir analysieren den Markt und loten aus, wo und wie wir am besten im Vertrieb ansetzen. VielenDank für dasGespräch. SEBASTIAN ERTINGER FP V I TA : Pascale-Céline Cadix Pascale-Céline Cadix leitet seit November 2023 den Wholesale-Vertrieb von Aberdeen in Deutschland und Österreich. Sie ist 2022 von Lupus Alpha zu demAsset Manager gestoßen. Zuvor arbeitete Cadix unter anderem bei Columbia Threadneedle sowie der Credit Suisse. » Manche Ansätze sind einfach besser in einem herkömmlichen Fonds aufgehoben. « Pascale-Céline Cadix, Aberdeen FOTO: © MARINA TERECHOV FÜR FONDS PROFESSIONELL VERTRIEB & PRAXIS Pascale-Céline Cadix | Aberdeen 388 fondsprofessionell.de 3/2025
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