FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2025

es eine regelrechte Hochkonjunktur. Wir haben viele persönliche Gespräche geführt“, berichtet der Manager. „Mit den positiven Börsenjahren bis 2024 sahen einige die Gelegenheit, ihr Geschäft zu einem attraktiven Zeitpunkt zu veräu- ßern.“ Ein Akteur, der nicht namentlich genannt werden möchte, formuliert es so: „So mancher wollte sich die guten Jahre vergolden lassen.“ Anderer Spielraum Ein Aspekt erwies sich als Knackpunkt. „Bei einigen Preisvorstellungen wollten wir nicht mithalten“, verrät Auer. „Da ver- fügen insbesondere die Akteure mit Pri- vate-Equity-Hintergrund über einen ande- ren Spielraum.“ Anders als Private-Equity- )RQGV PĞVVH 6HUDljQ MHGRFK QLFKW LQ HLQHP abgesteckten Zeitraum ein bestimmtes Investitionsvolumen tätigen. „Wenn wir in diesem Jahr mit keinem Vermögensver- walter zu einemAbschluss kommen, dann eben zu einem späteren Zeitpunkt“, zeigt sich Auer gelassen. „Mit unseren Gesprä- chen haben wir einen Samen gelegt, der in den nächsten Jahren vielleicht keimt.“ Grundsätzlich stehen die Zeichen in der Branche weiterhin auf Konsolidierung. „Für viele kleinere Vermögensverwalter stellt sich die Lage sehr viel schwieriger dar als noch vor wenigen Jahren“, erläu- tert Berenberg-Manager Naeve. „Die tech- nischen Anforderungen und der regula- torische Aufwand haben deutlich zuge- nommen.“ Immer mehr Abläufe müssten digital abgewickelt werden. „BeimErwerb einer Softwarelösung kommt es dabei lei- der meist nicht darauf an, ob diese für 100 oder für 100.000 Kunden eingesetzt wird: der Preis ist derselbe“, führt der Bankier aus. „Für Vermögensverwalter bedeutet dies, dass die Stückkosten sinkenmüssen.“ Weiterhin habe so manche Auslandsbank den deutschen Private-Banking-Markt wiederentdeckt. „Der Wettbewerb nimmt also zu“, folgert Naeve. Nachfolge offen Obendrein stehen einige Vermögens- verwalter davor, ihre Nachfolge zu regeln. „Diese Fragestellung ist sicherlich nicht QHXĺ VDJW 6HUDljQ0DQQ $XHU Ľ$QJHVLFKWV der gestiegenen Komplexität des Geschäfts scheint mir nun jedoch ein Grenzbereich erreicht, in dem sich die Nachfolgefrage immer dringlicher stellt.“ Bis wieder eine Transaktionswelle durchs Land rollt, könnte noch Zeit verstreichen. „Die Konsolidierung in der Vermögens- verwaltung verläuft langsamer, als viele erwartet hatten – auch wir hätten aus unserer Erfahrung mit anderen Branchen heraus eine höhere Dynamik angenom- men“, sagt Auer. SEBASTIAN ERTINGER FP Generalisten und Spezialisten Treiber des Volumenwachstums von Wealth Managern 2014 bis 2024, Anteil nach Anbietertyp Bei unabhängigen Vermögensverwaltern bringen neue Berater oft auch neue Kundschaft mit. Quelle:BCGGlobalWealthReport2025 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Reine Wealth Manager I Universalbanken 7,0 % 7,9 % Börsen- und Währungs- enwicklung Zuflüsse über neue Kundenberater Zuflüsse über bestehende Berater Durchschnittliche Wachstums- rate p. a. Übernahmen und Fusionen Unterschiedliche Quellen Treiber des Volumenwachstums von Wealth Managern 2014 bis 2024, Anteil nach Regionen Abseits von Nordamerika nehmen imWealthManagement neue Berater einewichtige Rolle beimWachstumein. Quelle:BCGGlobalWealthReport2025 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Lateinamerika Asien Europa Nordamerika Börsen- und Währungs- enwicklung Zuflüsse über neue Kundenberater Zuflüsse über bestehende Berater Übernahmen und Fusionen » Bei einigen Preis- vorstellungen wollten wir nicht mithalten. « Christoph Auer, Serafin Wealth 402 fondsprofessionell.de 3/2025 VERTRIEB & PRAXIS Vermögensverwalter FOTO: © ENNO KAPITZA I SERAFIN WEALTH I SERA VERSE

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