FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2025
Wachstum bei Private-Equity-Anlagen, was im Grunde gut ist. Doch dies birgt ein immenses Risiko, dass es fehlerhaft umgesetzt wird. MitmanchenHäusernhabenSieauchPart- nerschaften geschlossen, etwa Fidelity. Welche Rolle spielen solche Kooperationen für dasWachstumIhresHauses? Wir arbeiten mit Häusern wie Fidelity zusammen, aber auch mit Banken wie Berenberg in Deutschland, der Kathrein Privatbank in Österreich oder Quintet in Luxemburg. Bei solchen Kooperationen schulen wir oft die Mitarbeiter oder bauen einen Vertriebsweg bis hin zu den End- kunden auf. Obwohl wir auch auf einen direkten Kontakt zu unseren Kunden setzen, sind diese Kooperationen für uns sehr wichtig, um den Zugang zu Private Equity möglichst breit zu gestalten. WiegenausehendieKooperationenmitden Bankenaus? Für die Institute sind insbesondere Schu- lungen sehr relevant, da im Bereich der Privatmärkte noch viel Aufklärungsar- beit geleistet werden muss und die Mit- arbeitenden hier oft nicht über die nötige Expertise verfügen. In den meisten Fällen waren die deutschen Banken im Bereich Private Equity bisher nicht sehr gut auf- gestellt, da die Assetklasse nicht im Fokus stand. Daher hatten sie weder die not- wendige Expertise noch die Ressourcen oder das Netzwerk, um international mithalten zu können. Um entsprechende Private-Equity-Fonds anbieten zu können, brauchen sie ja einen Kontakt zu den gro- ßen Anbietern und die Kenntnis und Res- VRXUFHQ XP JXWH 0DQDJHU LGHQWLlj]LHUHQ zu können. Das ändert sich zwar mittler- weile langsam, oftmals setzen sie jedoch auf Kooperationen. Bis Private-Equity-Anlagen bei den Banken ankommen, wird also noch viel Zeit ver- streichen? Grundsätzlich gewinnt das Thema Private Equity immer mehr an Fahrt. Ich wäre nicht überrascht, wenn in einigen Mona- ten Institute wie eine Deutsche Bank, eine Commerzbank und andere Privatbanken Private Equity ins Programm aufnehmen. Auch bei Sparkassen und Volksbanken wird das Thema ankommen – und nicht erst in fünf, sondern eher innerhalb der nächsten zwei Jahre. Moonfare bot in Deutschland und Öster- reichaucheinenELTIFan.DochderVertrieb wurdeeingestellt.WaswarendieGründe? Unsere Entscheidung basiert auf der Marktnachfrage, dem Feedback der Inves- toren und weiteren strategischen Über- legungen im Zusammenhang mit der Produktentwicklung. Die Anleger wer- den ihr gesamtes investiertes Kapital sowie eine Zinszahlung in Höhe von zwölf Prozent erhalten. Moonfare bleibt seinem Ziel treu, die Privatmärkte bes- ser zugänglich zu machen. Wir glauben jedoch, dass andere Strukturen wie unsere Feeder-Fonds oder Dachportfolios, die wiederum in mehrere Private-Equity- Fonds investieren, ein deutlich größeres Thema sein werden als der ELTIF. Diese Strukturen ermöglichen deutlich breiter angelegte Produkte. Semiliquide Strate- gien scheinen ein besser geeignetes Ein- stiegsprodukt für Investoren zu sein, die mit Private Equity oder dem Konzept der Illiquidität noch nicht vertraut sind. Wir werden daher in den kommenden Jahren mehr entsprechende Strategien auf den Markt bringen. VielenDank für dasGespräch. SEBASTIAN ERTINGER FP » Andere Strukturen werden ein deutlich größeres Thema sein werden als der ELTIF. « Steffen Pauls, Moonfare KURZ-V I TA : Steffen Pauls Steffen Pauls gründete imJahr 2016Moonfaremit der Absicht, den Zugang zu den Privatmärkten zu demo- kratisieren. Zuvor arbeitete er bei der Private-Equity- Gesellschaft KKR, und er hat das Investmentanalysehaus Firstfive gegründet. Er studierte inMannheim, Trier sowie in Frankreich und an der US-Universität Harvard. FOTO: © ALEX BEX | MOONFARE BANK & FONDS Steffen Pauls | Moonfare 406 fondsprofessionell.de 3/2025
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