FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2025
jeweiligen Lebenssituationen der Kun- dinnen und Kunden auseinandersetzen können“, betont Michael Meyer, Vorstand in Düsseldorf. Als Beispiel nennt er den Ausbildungsstart oder die erste Wohnung. „Wir kommunizieren auf Augenhöhe und per ‚Du‘“, sagt er. „Man muss Banking neu denken können – das ist wichtiger als das tatsächliche Alter der Buddys.“ Finanzbildung Die jungen Filialen haben eines gemein- VDP 6LH VROOHQ DOV 7UHȬSXQNW IĞU MXQJH Menschen dienen – in möglichst unge- zwungener Atmosphäre. Banking muss dabei nicht immer im Vordergrund ste- KHQ 6R ljQGHQ LQ GHQ PHLVWHQ GLHVHU )LOLD- len auch Infoveranstaltungen statt, bei denen es etwa um Existenzgründungen oder das Vermitteln von Finanzwissen geht. „Junge Menschenmit Finanzthemen vertraut zu machen, ist ein Schwerpunkt“, sagt Weber von der Berliner Sparkasse. Dazu bietet der „Klub“ auch Workshops an Schulen, Unis und Unternehmen an. „Wir stellen fest, dass junge Menschen ein großes Interesse daran haben, sich damit besser auszukennen“, betont Weber. Auch die Düsseldorfer Sparkasse setzt auf Weiterbildung. „Unser Ziel ist es, junge Menschen über Social Media, Events und persönliche Expertengesprä- FKH ljQDQ]LHOO DXI]XVFKODXHQĺ VDJW 0H\HU „Wir erreichen beispielsweise auf Tiktok fast 280.000 Follower und kommen regel- mäßig bei interaktiven kleineren Kunden- veranstaltungen sowie Großevents in Kon- takt mit vielen jungen Menschen.“ In diesem Jahr organisieren die Düssel- dorfer verstärkt Finanzbildungsworkshops für die Nachwuchskräfte der hauseigenen Firmenkunden. „Wir haben das Konzept 2024 mit ausgewählten Kunden pilotiert und bieten diese Workshops nun allen Firmenkunden an“, so Meyer. „Junge Menschen haben oft wenig Ahnung von Finanzen, die Firmen wiederum haben zunehmend Schwierigkeiten, Fachkräfte ]X ljQGHQ XQG ]X KDOWHQ 'LH )LQDQ]- bildungsworkshops sind eine attraktive Möglichkeit, Fachkräfte zu fördern und zu binden und gleichzeitig soziale Verant- wortung als Arbeitgeber zu übernehmen.“ Neben großen Düsseldorfer Unterneh- men mit mehr als 50 Auszubildenden machen auch ganz kleine Firmen, die nur wenige Azubis beschäftigen, bei dem Projekt mit. Meyer betont, dass aufgrund dieses besonderen „Bildungsauftrags“ die junge Filiale nicht den gleichen betriebs- wirtschaftlichen Ertragszielen unterliegt wie eine herkömmliche Geschäftsstelle. Dennoch bekommen die Düsseldorfer viele Anfragen von anderen Sparkassen, die sich für das S-Money-Konzept inter- essieren. Einige von ihnen, darunter die Sparkasse Rhein Neckar Nord (siehe Inter- view nächste Seite), haben es bereits adap- tiert und an ihre Bedürfnisse angepasst. Aus Jung wird Alt Das Konzept der jungen Filiale scheint anzukommen. Eine Frage stellt sich aller- dings doch: Was, wenn die Kunden zu „alt“ geworden sind? Die vorgestellten Sparkassen leiten die über 30-Jährigen in ein normales Privatkundencenter über. Hier sind dann die Berater wieder Berater und keine Buddys mehr. Und auch die Europaletten haben ausgedient. Bleibt zu KRȬHQ GDVV GHQ .XQGHQ QLFKW GDV *UDȯWL an der Wand fehlt. MARCUS HIPPLER FP Blick in den „S-Money-Hub“ der Stadtsparkasse Düsseldorf (links undMitte) und den „Klub zur hohen Kante“ der Berliner Sparkasse (rechts): Kaumetwas in den jungen Filialen erinnert an eine typische Sparkasse. Genau das ist Teil des Konzepts. Ob die Ideen letztlich fruchten, ist allerdings noch nicht ausgemacht. Weitere Fotos: QR-Code scannen oder fponline.de/Sparkassen325 eingeben. fondsprofessionell.de 3/2025 415 FOTO: © BERLINER SPARKASSE » Junge Menschen mit Finanzthemen vertraut zu machen, ist ein Schwerpunkt. « Jasmin Weber, Berliner Sparkasse
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