FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2025

Konkurrenten. Zum anderen haben sie sehr viel früher als BP oder Shell begon- nen, in erneuerbare Energien zu investie- UHQ 1RFK LVW GLHVHV 6HJPHQW QLFKW SURlj- tabel, aber in einigen Jahren wird es etwa zehn Prozent des Geschäfts ausmachen. Für mich ist das ein Beispiel dafür, wie man als Energieunternehmen Transfor- mation ernsthaft betreibt, ohne die Aktio- näre zu vergessen. Heuser: Europa insgesamt – istdasnochdie Alternative zu denUSA, die es in der ersten Jahreshälftezuseinschien? Sykes: Ich habe keine feste Meinung dazu, ob Europa der nächste große Gewinner sein wird. Aber eines steht für mich fest: Die Bewertung spricht derzeit für Europa. Während die USA mit hohen Multiples gehandelt werden, liegt Europa mit einem Abschlag von rund 50 Prozent deutlich günstiger. Das heißt nicht, dass die Unter- nehmen besser sind – im Gegenteil, die USA haben sicher die besseren Firmen. Aber wenn man zum 14-Fachen der Gewinne einsteigt, braucht man eben auch weniger Wachstum, um eine attrak- tive Rendite zu erzielen. Heuser: VielenDank für dasGespräch. HANS HEUSER FP » Qualität zeigt sich eben oft erst über die Zeit hinweg. « Fred Sykes, Fidelity International Analystenurteil von Dewi John von LSEG Lipper: „Bei Marktkorrekturen im Vorteil“ Seit September 2024 ist Fred Sykes verant- wortlicher Fondsmanager des Fidelity Euro- pean Growth. Das Portfolio hat sich unter seiner Leitung imVergleich zuder Zeit, inder er es gemeinsam mit dem vorherigen Manager Matthew Siddle verwaltet wurde, durch- aus verändert. Rund 85 Prozent der Aktien entsprechen dabei jenen des ebenfalls von Sykes seit 2018 gemanagten Fidelity Euro- pean Dividend. Die verbleibenden 15 Pro- zent desPortfolios sindTitel, diekeineDivi- denden zahlen. Die Bezeichnung „Growth“ scheint im WiderspruchzumIncome-AnsatzvonSykes zu stehen, der Fondsmanager selbst räumt ein, dass der Fonds stilistisch kein Wachs- tumsportfolio ist. Der Name sei so zu ver- stehen, dass der Fonds auf Kapitalwachs- tum über den Konjunkturzyklus hinweg abzielt, was auch mit der Kategorisierung durch LSEGLipper als Equity Europe Large- Cap Core korrespondiert. Der Fonds tendiert dazu, nicht im europäischen Mega-Cap-Bereich aktiv zu sein. Sykes definiert den „Sweet Spot“ für seine Investments in Titeln mit einer Marktkapitalisierung zwischen fünf und 20 Milliarden Euro. Der Fokus liegt auf star- kenBilanzenundKapitalerhaltinAbwärtsphasen. Dazu sucht Sykes nach Firmen von hoher oder steigender Qualität, dievoneingespiel- tenManagementteams geführt werden. Über fünf und zehn Jahre liegt der Fonds hinter seiner BenchmarkMSCI Europe, über zwölf Monate landet er im Plus. Während das Fonds-Beta schon über drei und fünf Jahre unter eins lag, hat der Manager es weiter gesenkt (0,79 über 12 Monate). Hier- bei ist sichSykes bewusst, dass sein Fonds bei Marktanstiegen Schwierigkeiten haben wird, mit seiner Benchmark mitzuhalten. Auf der anderen Seite sollte der Fonds bei Marktkorrekturen im Vorteil sein. Somit solltederWechselimManagementstilunter Sykes denFondsanlegernüber einenvollen Wirtschaftszyklus hinweg einen Mehrwert bieten können. Ob und inwelchemUmfang dies gelingt, bleibt abzuwarten. ISIN: LU0296857971 Agio: 5,25 % Laufende Kosten: 1,89 % Erstausgabedatum: 2.5.2007 Fondsmanager: Fred Sykes Quelle:Mountain-ViewFondsdaten 80% 90% 100% 110% 120% 130% 140% 150% 160% ’25 I ’24 I ’23 I ’22 I ’21 I ’20 I ’19 I ’18 I ’17 I ’16 I '15 Fidelity European Growth Index Aktien Europa 88 fondsprofessionell.de 3/2025 MARKT & STRATEGIE Fondsmanager im Kreuzverhör | Fred Sykes | Fidelity International FOTO: © NIGEL DICKINSON FÜR FONDS PROFESSIONELL KREUZ VERHÖR

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