SACHWERTE SPEZIAL, Sonderausgabe 2022

Der Preis der Qualität Die Spanne der Kostenquoten offener Immobilienfonds reicht von moderaten 0,6 bis happigen 1,5 Prozent des Fondsvolumens. Doch Anleger sollten nicht allein auf die Höhe der Gebühren achten. D ie Konferenzräume schillern in Neon- farben. Um konzentriert zu arbeiten, können sich die Beschäftigten in mit Holz vertäfelte kleine „Cubicles“ zurückziehen. Cafeterias mit Granittheken und lederbe- zogenen Stühlen verbreiten das Flair einer Bar im Fünfsternehotel. Für mehr als 4.500 Mitarbeiter hat der Internet-Titan Google am Südufer des Lake Union im Herzen der amerikanischen Hochtechnologie- metropole Seattle seit 2019 einen gewalti- gen Bürokomplex errichten lassen. Seit der Fertigstellung in diesem Früh- jahr gehört der aus vier Gebäuden beste- hende Google-Campus Privatanlegern von zwei offenen Immobilienfonds der Deka Bank. Für insgesamt 802 Millionen US- Dollar – umgerechnet zum damaligen Wechselkurs 791,7 Millionen Euro – haben der Deka Immobilien Global 60 Prozent und der Deka Immobilien Metropolen 40 Prozent an dem Komplex erworben. Der Kauf ist die bisher größte Einzel- transaktion des Fondsanbieters der deut- schen Sparkassen im Ausland – und gilt als wegweisend für künftige Büroinvestments der Deka-Fonds. Denn der Google-Cam- pus gilt als Modell für die flexible Bürowelt der Zukunft, in der Unternehmen ihre Beschäftigten nach Belieben im Home- office arbeiten lassen, sie aber regelmäßig zumGedankenaustausch und zur Planung neuer Projekte zusammenbringen. „Wir suchen für unsere Fonds Immobi- lien in Lagen von hoher Qualität, die dem geänderten Nutzerverhalten entsprechen“, sagt Victor Stoltenburg,Geschäftsführer der Deka Immobilien. „Der Standort South Lake Union entspricht unserer Vorstellung von zukunftsorientierten Quartieren.“ Niedrige Gebühren Die beiden Fonds verbindet nicht nur der gemeinsame Besitz der neuen Nieder- lassung des Suchmaschinengiganten. Sie wiesen auch in den zwölf Monaten von Anfang August 2021 bis Ende Juli 2022 besonders niedrige Gesamtkostenquoten aus. Während manche Immobilienanlage- vehikel nach einer Auswertung der Berli- ner Ratingagentur Scope in diesem Zeit- raum in der Spitze bis zu 1,5 Prozent des Fondsvermögens an Gebühren kassiert haben, waren es beim Deka Immobilien Global nur 0,72 Prozent und beim Deka Immobilien Metropolen lediglich 0,6 Pro- zent – der beste Wert im Gesamtvergleich aller 26 in Deutschland zugelassenen offe- nen Immobilienfonds für Privatanleger. Die Kosten eines Fonds gehen zulasten seiner Rendite, Aber niedrige Fondsgebühren sind kein Garant für eine gute Rendite. Die Sache ist komplizierter. » Immobilien müssen dem Nutzerverhalten entsprechen. « Victor Stoltenburg, Deka SACHWERTE Offene Immobilienfonds 34 fondsprofessionell.de 3/2022 SPEZIAL

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