Cathie Wood: Moderne Technologien als Konjunkturturbo
Die Chefin von Ark Invest setzt in ihren aktiven Strategien konsequent auf Anlagechancen durch neue Technologien. Diese werden ihrer Einschätzung nach das globale Wirtschaftswachstum mehr als verdoppeln, wie sie auf dem FONDS professionell KONGRESS erläuterte.
Ob Cathie Wood die jüngste Wachstumsschätzung des Bundeswirtschaftsministers für Deutschland kennt, darf bezweifelt werden. An der Euphorie, mit der die Chefin von Ark Invest auf dem FONDS professionell KONGRESS ihre globale Wachstumsprognose präsentiert, hätte das aber kaum etwas geändert: Sie erwartet für die Zukunft rund sieben Prozent reales Wirtschaftswachstum und damit eine Verdopplung gegenüber dem aktuellen langfristigen Durchschnittswert. "Auch wenn sich das für viele von ihnen etwas verrückt anhört", so Wood. Ihren Optimismus begründet sie mit der technologischen Revolution, auf die Wood in ihren Strategien konsequent und plakativ setzt.
Deepseek wird KI-Entwicklung beschleunigen
Sie spricht von der tiefgreifendsten technologischen Innovationswelle seit Beginn der Elektrifizierung an der Wende zum 20. Jahrhundert. Wie umfassend die heutigen Veränderungen seien, hätten viele Menschen wohl erst mit ChatGPT verstanden, so Wood.
In ihrer Strategie setzt sie nicht auf einzelne Branchen, sondern auf Technologien. Denn jede dieser neuen Technologien wirke umfassend auf ein gesamtes wirtschaftliches Ökosystem. So etwa vom Chip-Design bei Nvidia über die Chip-Herstellung bei TSMC, Cloud-Infrastruktur-Anbieter wie Amazon und KI-Plattformen wie Palantir bis zum physischen Einsatz etwa bei Tesla. Apropos Deepseek: Das chinesische Start-up, das mit seiner kostengünstig entwickelten KI die Märkte schockte, gefährdet ihrer Meinung nach nicht den Erfolg von Firmen wie Nvidia. Vielmehr würden solche Innovationen langfristig wie ein Turbo für die KI-Entwicklung wirken.
In ihren aktiven Strategien möchte Wood früh in Aktien von Firmen investieren, bevor diese in den Aktien-Standardindizes immer weiter nach oben rutschen und sich zu Hype-Investments entwickeln, in die auch immer mehr passive Gelder fließen. Auch an den illiquiden Märkten etwa für Private Equity hält sie die Bewertungen für weniger spannend als am Aktienmarkt, da in diesem Bereich viele Investoren um relativ weniger Firmen konkurrieren. (jh)