Fondsvertrieb der Deka nimmt Fahrt auf – Zertifikate schwächeln
Bei dem zentralen Wertpapierdienstleister der deutschen Sparkassen legt der Fondsverkauf an Privatkunden zu. Demgegenüber geht der Vertrieb von Investmentzertifikaten zurück. In der Folge sinken in den ersten neun Monaten leicht die Absatzzahlen der Deka. Zudem schrumpft der Gewinn.
Nach einer Absatzschwäche im Vorjahr hat die Dekabank in den ersten neun Monaten wieder mehr Fonds verkauft. Dies teilte der zentrale Wertpapierdienstleister der deutschen Sparkassen mit. Der Nettoabsatz von Fonds im Privatkundengeschäft kletterte auf 7,8 Milliarden Euro – ein Zuwachs um rund 70 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Zudem sei dies der dritthöchste Wert der Firmengeschichte in einem Neunmonatszeitraum, hieß es von der Deka.
Gefragt waren insbesondere Aktienfonds mit drei Milliarden und Anleihenfonds mit 1,4 Milliarden Euro an Zuflüssen. Das strauchelnde Segment der Immobilienfonds verzeichnete ein Nettomittelaufkommen in Höhe von 600 Millionen Euro. Unter dem Strich kamen von Januar bis September rund 408.000 neue Wertpapiersparpläne hinzu. Das waren mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Damit verwaltete das Haus mehr als acht Millionen Sparverträge – ein Rekordwert.
"Schwung stimmt zuversichtlich"
"Der Schwung im Fondsgeschäft stimmt uns zuversichtlich", kommentiert Georg Stocker, Vorstandsvorsitzender der Deka, die Ergebnisse. Besonders erfreulich sei, dass immer mehr Menschen die Vorteile des regelmäßigen Sparens erkennen würden. "Das Wertpapiersparen ist und bleibt die wichtigste Säule der privaten Altersvorsorge", meint Stocker.
Das Zertifikategeschäft wiederum flaute ab. Die Bruttovertriebsleistung bei Privatkunden bezifferte sich in den ersten neun Monaten auf 10,5 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 14,2 Milliarden Euro gewesen. Die Deka begründet dies mit den sinkenden Zinsen. Dies habe die Nachfrage nach Zinsanleihen zurückgehen lassen. Die Gesamtvertriebsleistung aus Fonds und Zertifikaten im Privatkundenbereich gibt das Institut mit 18,2 Milliarden Euro an – etwas weniger als im Vorjahreszeitraum, als 18,7 Milliarden Euro zu Buche standen.
Gewinnrückgang
Deutlich schwächer lief es von Januar bis September im institutionellen Geschäft. Hier erzielte die Deka eine Vertriebsleistung bei Fonds und Zertifikaten in Höhe von 2,6 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum hat das Haus ein Minus von 18,1 Milliarden Euro verzeichnet. Der Grund war der Mittelabzug eines Großanlegers gewesen. Die Gesamtvertriebsleistung bei Fonds und Zertifikaten im Privatkundengeschäft und im institutionellen Geschäft gibt die Deka mit 20,9 Milliarden Euro an.
Das insgesamt im Asset Management und in Deka-Zertifikaten verwaltete Vermögen kletterte per Ende September auf 411,5 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es 380,9 Milliarden Euro gewesen. Per Ende September 2024 lagen 387,2 Milliarden Euro in Fonds und 24,3 Milliarden Euro in Zertifikaten. Beim Gewinn vor Steuern, den die Deka als wirtschaftliches Ergebnis bezeichnet, erzielte das Institut 804,5 Millionen Euro für die ersten neun Monate. Aufgrund von Bewertungseffekten lag der Wert unter dem entsprechenden Vorjahr, als hier 997,7 Millionen Euro standen. (ert)