Jens Ehrhardt: "Nur wenige Aktien steigen, Stockpicking wird A und O"
Nach drei schlimmen Jahren für Anleiheninvestoren zeigt sich Jens Ehrhardt mehr als optimistisch für Zinsanlagen im weiteren Jahresverlauf. Allerdings könne das zur Belastung für die Aktienmärkte werden, die auf monetäre Faktoren in der Regel mit erheblicher Zeitverzögerung reagieren.
Auch wenn man hinter die Geschwindigkeit inzwischen einige Fragezeichen setzen müsse: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Federal Reserve und andere Notenbanken die Zinsen im weiteren Verlauf des Jahres in mehreren Schritten senken werden, sei sehr hoch. Der Trend sei weiterhin intakt und eine kontinuierliche Abwärtsbewegung der Renditen am kurzen Laufzeitende sei der beste Indikator für mögliche Kursgewinne an den Bondmärkten, gibt sich Jens Ehrhardt im Video-Interview optimistisch für 2024.
Eher verhalten gibt sich der Gründer von DJE Kapital dagegen in Bezug auf die Entwicklung an den Aktienmärkten. Die Erfahrung aus zu Ende gehenden Phasen starker Zinserhöhungen zeige, dass die entsprechenden monetären Faktoren sich in aller Regel erst mit einer gewissen Zeitverzögerung als Belastung für die Aktien- wie auch die Immobilienmärkte erweisen würden. Einen Vorgeschmack darauf biete heute bereits die Entwicklung der Zahlen beim verarbeitenden Gewerbe. Und in der Vergangenheit sei die Börse erst dann wieder so richtig nach oben gestartet, wenn die Phase wieder sinkender Zinsen zu Ende war – und nicht, wenn sie gerade angefangen habe.
Im Interview erklärt Ehrhardt zudem, warum der aus seiner Sicht beste Indikator für die künftige Börsenentwicklung darauf hindeute, dass die Marktteilnehmer derzeit viel zu optimistisch agieren. Einfach anklicken. (hh)