Der Hamburger Asset Manager Laiqon darf dank der Zusammenarbeit mit Union Investment mit signifikanten Zuflüssen in seine Fonds rechnen. Bei dem gemeinsamen Produkt "Wertanlage", einer KI-gesteuerten Vermögensverwaltung für vermögende Privatkunden der Volks- und Raiffeisenbanken, sollen circa 20 Prozent des Geldes in Fonds der Laiqon-Gruppe fließen. Rund 30 Prozent des verwalteten Vermögens wird in Union-Investment-Fonds allokiert, die restlichen 50 Prozent in Produkte anderer Asset Manager.

Damit erschließt sich der Hamburger Vermögensverwalter einen Absatzkanal abseits der klassischen Vertriebskooperationen für seine Fonds. Der Asset Manager hofft, dass sich über diesen Weg die enormen Investitionen der vergangenen Jahre in die hauseigene IT-Infrastruktur auszahlen. Laiqon hat eine Asset-Management-Plattform entwickelt, über die Tausende Depots digital gesteuert werden können. Die Laiqon-Tochter LAIC hat zudem einen auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Algorithmus entwickelt, der vielversprechende Fonds selektiert und zu Portfolios kombiniert. Diese LAIC Advisor genannte KI, die die "Wertanlage"-Depots steuert, bestückt auch das in Zusammenarbeit mit FONDS professionell ONLINE geführte KI-Beispieldepot.

Die KI analysiert täglich über 125 Millionen Datenpunkte
Bei der "Wertanlage" wählt der Anleger gemeinsam mit seinem Berater in der Genossenschaftsbank eines aus fünf klassischen oder eines aus fünf Portfolios mit Nachhaltigkeitsmerkmalen aus, die über unterschiedlich hohe Aktienquoten verfügen. Darüber hinaus kann er verschiedene Anlageschwerpunkte setzen, etwa mit Blick auf Regionen, alternative Investments wie Rohstoffe oder Themen wie Infrastruktur. "Anhand dieser Kombinationsmöglichkeiten sind insgesamt über 2.600 unterschiedliche Allokationen möglich", teilt Union Investment mit. Den exakten Allokationsvorschlag übernimmt die KI, die Laiqon zufolge täglich über 125 Millionen Datenpunkte analysiert.

"Solche kundenindividuellen Depots sind nur mit KI möglich, mit menschlichen Portfoliomanagern wäre das viel zu teuer", sagte Laiqon-Vorstandschef Achim Plate Anfang dieses Jahres im Interview mit FONDS professionell ONLINE. "Endkunden legen immer mehr Wert auf Individualisierung, nicht nur, aber auch bei der Geldanlage. Wir sehen die KI-Nutzerzentrierung als Megatrend unserer Branche."

50.000 Euro Mindestanlagesumme
Nur durch die Unterstützung von KI könne solch eine Vielzahl an unterschiedlichen Anlagestrategien gemanagt werden, meint auch Jochen Wiesbach, Geschäftsführer bei Union Investment. Das Thema künstliche Intelligenz sei aus dem Portfoliomanagement nicht mehr wegzudenken. "Wir sind sehr stolz, als einer der ersten Anbieter eine kundenindividuelle Vermögensverwaltung mit KI anzubieten", lässt sich Wiesbach in der Pressemitteilung zitieren.

Die "Wertanlage" richtet sich an vermögende Privatkunden. Die Mindestanlagesumme beträgt 50.000 Euro, danach sind Sparpläne ab 500 Euro im Monat möglich. Neben den laufenden Fondskosten fallen für den Kunden eine Verwaltungsgebühr von 0,86 Prozent sowie eine bankenindividuelle Servicegebühr an. Ausgabeaufschläge für die Fonds werden nicht erhoben. (bm)