Der Kursrückgang der Nvidia-Aktie offenbare, wie hoch die Bewertungen an einigen Aktienmärkten gestiegen seien. Dies sagte Eckhard Schulte, Gründer und Portfoliomanager von Mainsky Asset Management, beim Asset Manager Meeting am Vorabend des FONDS professionell KONGRESSES. "Wenn ein chinesisches Start-up die Nvidia-Aktie ins zweistellige Minus drücken kann, dann sieht man, wie anfällig der Markt ist", so Schulte auf der Veranstaltung des auf vermögensverwaltende Fonds spezialisierten Analysehauses Asset Standard.

Seit rund zehn Jahren habe ein Investmentthema die Aktienmärkte beherrscht, und zwar die Dominanz der Technologie- und Internetriesen, der sogenannten Magnificent 7. Diese trieben die Performance, aber auch die Konzentration. So entfallen 25 Prozent der Marktkapitalisierung des MSCI World auf die sieben Tech-Aktien. "Im MSCI World gibt es ein Klumpenrisiko", sagte Schulte. Die Nvidia-Aktie und andere Titel hatten im Zuge des Bekanntwerdens der chinesischen ChatGPT-Alternative DeepSeek teils erhebliche Kursverluste erlitten.

"Markt ist reif"
Dass ein Thema die Börsenentwicklung beherrsche, sei an sich nicht ungewöhnlich, führte der Manager des Mainsky Macro Allocation Fund aus. So sei etwa Japan ebenfalls durch ein Jahrzehnt mit der Dominanz eines Investmentthemas hindurchgegangen, bis schließlich die Blase platzte. "Jedes dieser Themen kommt einmal zum Ende", so Schulte. "Auch die Magnificent 7 sind reif." Ob nun die Euphorie um die US-Techwerte vor einem endgültigen Aus steht, sei jedoch noch nicht ausgemacht.

Aber angesichts der hohen Bewertungen fehle zunehmend die Aussicht auf weitere Kurssteigerungen – und die Gefahr von Rückschlägen steige. Daher rät der Multi-Asset-Manager dazu, die Diversifikation im Portfolio zu steigern. So sieht Schulte das Potenzial, dass Europas Aktienmärkte zumindest in Teilen ihren bisherigen Rückstand aufholen. Auch Small-Caps sowie China und die Schwellenländer könnten wiederkehren – aber man sollte sie nur wohldosiert ins Portfolio holen. (ert)