Sam Witherow: "Aktuelle Situation erinnert an Dotcom-Blase von 2000"
Seit 2019 managt Sam Witherow die 3,7 Milliarden US-Dollar große globale Dividendenstrategie von J.P. Morgan Asset Management. Im Interview zeigt er sich zuversichtlich, dass sein defensives und widerstandsfähiges Konzept auch bei sinkenden Zinsen überdurchschnittlich gute Erträge erzielen wird.
Auch wenn sich inzwischen die Euphorie in Bezug auf eine schon bald eintretende Zinswende ziemlich gelegt hat: Sam Witherow, Portfoliomanager des JPM Global Dividend Fund, bleibt davon überzeugt, dass es durch ein schwächeres Wirtschaftswachstum und eine inzwischen nur noch mäßige Inflation früher oder später zu einem Wendepunkt bei den Anleiherenditen kommen wird. Und nennt im Video-Interview auch gleich drei aus seiner Sicht gute Gründe für seine Erwartung.
Auch kann Witherow schlüssig argumentieren, warum gerade Dividendenwerte von einem solchen Szenario profitieren sollten, wenngleich sinkende Finanzierungskosten im Allgemeinen eher als Stütze für das Wachstumssegment der Aktienmärkte gelten. Die langfristige Beziehung zwischen Wachstumsaktien und Zinsen sei nun einmal sehr vage, viel hänge davon ab, warum die Zinsen fallen. Zudem erinnere gerade die aktuelle Verfassung der Märkte stark an die sogenannte Dotcom-Blase von 2000, als die Bond-Renditen zurückgingen und die Wachstumsaktien mit ihnen gefallen seien. Witherow sieht darin eine Art historischen Präzedenzfall, für ihn Grund genug, der widerstandsfähigeren und defensiven Dynamik globaler Dividendenwerte eine Chance zu geben.
Im Interview erklärt der Portfoliomanager darüber hinaus, was die zunehmende Bedeutung von künstlicher Intelligenz und der Einsatz entsprechender Tools für die praktische Arbeit eines Fondsmanagers mit sich bringen. Aber auch, warum das Thema KI enorme Chancen auf der Investmentseite eröffne, selbst wenn man nicht in beliebte Protagonisten wie Nvidia investiere. Einfach anklicken. (hh)