Die angeschlagene VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden hat einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Den Posten soll mit Christian Gervais der bisherige Sonderbeauftragte der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) übernehmen. Diese Entscheidung hat der Aufsichtsrat getroffen, wie es in einer Mitteilung in der Nacht zum Donnerstag (7.11.) hieß.

Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass die Bank einen Wertberichtigungsbedarf von rund 280 Millionen Euro bei Krediten, Immobilien und Beteiligungen hat. 

Die Bank fiel in der Vergangenheit mit merkwürdigen Geschäften auf. In der Branche ist sie auch als "Effenberg-Bank" bekannt, weil sie den Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg zur Akquise von Fußballfinanzierungen beschäftigte. 

Aufgrund der Schwierigkeiten hatte die Bafin vor rund einem Jahr Gervais als Sonderbeauftragten entsandt. Die Bank konnte ihren Geschäftsbetrieb fortführen, da sie von der Sicherungseinrichtung des genossenschaftlichen Bankensektors gestützt wurde. Über diese geben die Genossenschaftsbanken das Versprechen ab, einander in Krisen zu helfen.

Die VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden gehört zu drei Banken, die innerhalb kurzer Zeit von der Sicherungseinrichtung gestützt werden mussten. Die Volksbank Dortmund-Nordwest war wegen Immobilienfonds in Schieflage geraten, und die Volksbank Düsseldorf Neuss wurde nach eigenen Angaben durch "betrügerische Machenschaften" in Mitleidenschaft gezogen. (mb/Bloomberg)