Der frühere Commerzbank-Chef Martin Blessing hat einen Regierungsjob. Bundeskanzler Friedrich Merz stellte ihn am Montag (22.9.) als seinen "Persönlichen Beauftragten für Investitionen in Deutschland" vor. Blessing sei "international erfahren und vernetzt", sagte Merz laut einem Bericht des "Handelsblatts". Er werde mit seinen "ausgezeichneten Kontakten in die internationale Wirtschafts- und Finanzwelt" Investoren nach Deutschland locken. 

Auf den Ex-Banker warten demnach zwei Aufgaben, für die er mit einem symbolischen US-Dollar entlohnt wird. Erstens soll Blessing internationale Investoren für Deutschland gewinnen. Geplant sei unter anderem eine internationale Investorenkonferenz, an deren Konzept Blessing mitarbeiten wird. Zweites soll er sich um die interne Koordination kümmern. Daher werde er mit dem Abteilungsleiter für Wirtschaftspolitik im Kanzleramt, Levin Holle, sowie mit dem Finanz- und dem Wirtschaftsministerium zusammenarbeiten. Zudem wird Blessing Aufsichtsratsvorsitzender der Germany Trade & Invest (GTAI), der zentralen Anlaufstelle des Bundes für Investoren.

Blessing stieg 2008 zum Vorstandschef der Commerzbank auf und verließ sie 2016. Er wechselte dann als Vorstand zur Schweizer Großbank UBS. Hier war aber 2019 Schluss. Seit Juni 2020 ist er Mitglied im Board of Directors der Danske Bank und wurde im März 2022 deren Verwaltungsratspräsident. (jb)