Die Anlagestrategen der Fürst Fugger Privatbank trauen den Weltaktienmärkten bis zum Jahresende weitere Gewinne zu. Der Optimismus der Kapitalmarktprofis basiert auf dem aktuellen Umfeld, aber auch auf der Börsenstatistik.

Der November markiere den Beginn einer erfahrungsgemäß starken Phase am Aktienmarkt – gemessen an der Entwicklung der US-Indizes S&P 500 und Dow Jones in den vergangenen 73 Jahren. Von nun herrsche "für Anleger an der Börsenampel bis Mai eine grüne Welle", meint Christoph Mertens, Leiter der Kölner Niederlassung der Privatbank. Innerhalb der sechs traditionell guten Börsenmonate seien die Monate November bis Januar die stärksten im gesamten Jahresverlauf. "Wir befinden uns also derzeit in der statistisch besten Börsenphase des gesamten Jahres", sagt Mertens.

"Santa Claus Rally"
Der Feiertag Thanksgiving wiederum nehme in diesem positiven Börsenumfeld noch einmal eine Sonderstellung ein. "Die Woche, in die der Feiertag fällt, ist in 63 Prozent der Fälle positiv", sagt Mertens. Der jeweilige Tag vor und nach Thanksgiving hätten zusammen in den vergangenen sieben Jahrzehnten in 75 Prozent der Fälle einen Gewinn an den Aktienmärkten gebracht. 2024 fällt Thanksgiving auf den 28. November.

Auch der Dezember gebe statistisch gesehen regelmäßig Anlass zur Freude. Im Zentrum stehe dabei die sogenannte "Santa Claus Rally" zwischen Weihnachten und Neujahr, so die Fuggerbank. Seit 1950 habe der Dow Jones allein in diesem kurzen Zeitraum im Schnitt um 1,3 Prozent zugelegt. Blicke man auf die letzten 73 Jahre zurück, dann sei der Dezember der drittbeste Monat des Jahres mit einer Gewinnwahrscheinlichkeit von 65 Prozent für den S&P 500.

"Anhaltend starker Trend"
Nun bedeutet dies gleichzeitig, dass die Wahrscheinlichkeit für Börsenverluste im Dezember bei immerhin gut einem Drittel liegt. Danach sehe es in diesem Jahr aber nicht aus, meint Mertens: "Trotz aller geopolitischen Spannungen und auch Fragezeichen nach der US-Wahl sehen wir an den Börsen einen anhaltenden starken Trend."

Insgesamt sei die Stimmung in den USA nach der Wahl positiver als in Europa, hat Mertens beobachtet. Doch auch diesseits des Atlantiks rechnet Mertens damit, dass das Weihnachtsgeschäft den Konsum ankurbelt. Das Hoch der Sparquoten sei erreicht, man gebe wieder etwas mehr Geld aus. Sein Fazit: "In Summe sprechen in diesem Jahr alle Anzeichen für einen starken Jahresausklang an den Börsen." (fp)