Anlageexperte: Die wilden Bitcoin-Zeiten gehen vorbei
Am Bitcoin-Markt kehrt allmählich Normalität ein, sagt Uwe Zimmer, Geschäftsführer von Fundamental Capital. Künftig dürfte die Kryptowährung sich stabiler und weniger volatil entwickeln – wenn alles gut geht.
Uwe Zimmer, Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Fundamental Capital in Willich, sieht die Kryptowährung Bitcoin am Scheideweg. "Nach dem Hype ist es jetzt an der Zeit, erwachsen zu werden. Entweder gelingt das in den kommenden Monaten, oder der Bitcoin-Hype ist zu Ende", sagt Zimmer. Zuletzt trieb die starke Nachfrage den Bitcoin-Kurs immer weiter nach oben, jedoch schwankte der Kurs der Digitalwährung auch immer wieder sehr stark. "Beim Bitcoin gesellt sich also hohe Volatilität zur Attraktivität", erklärt der Vermögensverwalter.
Das Problem sei, dass niemand wisse, was der Bitcoin wirklich wert ist. "Es steht nur eine Gruppe dahinter, eine anonyme Community, die das System am Laufen hält", sagt Zimmer. Die handelnden Personen sind sich aber nicht alle einig. Weil die Technologie zudem kaum noch mit den Anforderungen an Transaktionsvolumen und damit Geschwindigkeit mithalten kann, gibt es Streit unter den Bitcoin-Anhängern. In der Folge spaltete sich die Währung, ein neuer Zweig entstand mit höherer Kapazität in der Technologie, aber mit noch geringer Akzeptanz.
Bitcoin in der Pubertät
Vermögensverwalter Zimmer vergleicht die aktuelle Entwicklung des Bitcoin mit der Pubertät. Derzeit springen viele Banken und Vermögensverwalter auf den Zug auf, die passende Produkte aus der Taufe heben, um mit Bitcoins Geschäfte zu machen. Sollte es massentaugliche Produkte geben – etwa ETFs – wäre das ein Schritt in Richtung Solidität, sagt Zimmer: "Dann wäre mit der Währung auch Verantwortung verbunden." Es bestehe allerdings die Gefahr, dass die Bitcoin-Community nicht im Mainstream ankommen wolle. Ob die Kryptowährung den Schritt in die Solidität schafft, dürfte sich in den kommenden Monaten zeigen. (fp)