Der Rohstoffsektor bleibt für Anleger attraktiv. Gerade bei Silber sieht Manfred Rath, Edelmetall-Experte bei der KSW Vermögensverwaltung, noch viel Luft nach oben. Als einer der besten Leiter für elektrischen Strom ist das Metall in der Industrie stark gefragt. Nach Schätzungen des Silver Institute könnte sich die Nachfrage in den kommenden zehn Jahren verdreifachen. Dennoch ist Silber gerade einmal mit 1,5 Prozent des Goldpreises bewertet. "Abgesehen von kurzfristigen Ausschlägen ging die Schere zwischen den Preiskurven der beiden Elemente in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter auseinander", sagt Rath. Dieser Trend könnte nun drehen.

Auch die Metalle der Platin-Gruppe erfreuen sich derzeit deutlicher Preissteigerungen, allen voran Rhodium. Das Angebot konnte bereits in der Vergangenheit nicht mit der wachsenden Nachfrage aus der Automobilindustrie Schritt halten und könnte sich im laufenden Jahr weiter verknappen. Auch bei Lithium sieht Rath viel Potenzial. Allein durch die Verwendung in der Batterieherstellung könnte sich der Bedarf seiner Prognose nach verdoppeln. Die EU-Kommission geht gar davon aus, dass sich der Bedarf an Lithium bis 2030 verzehnfacht.

Gold bleibt wichtigster Wertspeicher
Nickel spielt für die Batterieherstellung ebenfalls eine große Rolle, während Kupfer für Rath quasi das Schlüssel-Element für die Elektrifizierung ist. "Es wird als hervorragender Strom- und Wärmeleiter insbesondere für Kabel und Leitungen, Leiterbahnen und Bauteile verwendet", sagt er. Viele Metalle verheißen derzeit also Kurschancen aufgrund ihrer zunehmenden industriellen Verwendung. Gold bleibt hingegen vor allem als Mittel zur Wertaufbewahrung attraktiv. (fp)