Der Einzug des designierten US-Präsidenten ins Weiße Haus im Januar wird Investoren freuen, sagt Ralph Rickassel von PMP Vermögensmanagement, einer Niederlassung der Privatbank Donner & Reuschel. "Ein in der Innen- und Außenpolitik friedfertigerer Joe Biden dürfte für Entspannung unter den Handelspartnern und damit für gute Stimmung an den Kapitalmärkten sorgen", erklärt er. Zugleich könnte sich allerdings auch einiges ändern: Weil Biden den Kampf gegen den Klimawandel in den Mittelpunkt seiner Präsidentschaft stellen will, könnte es nach einer Dekade "Big Tech"-Hype einen Favoritenwechsel an der Börse geben, prophezeit Rickassel.

Für Amerikaner wird Klimaschutz erst dann interessant, wenn er zum Geschäft wird, sagt der Anlageexperte. Investoren sollten also aufmerksam bleiben und entsprechende Anlagekandidaten im Blick behalten – zumal auch Peking den Kampf gegen den Klimawandel inzwischen zu einem politischen Ziel erklärt hat. So ist unter anderem der Ausbau der Elektromobilität politisch gewollt und dürfte dementsprechend weiter voranschreiten. Auch Wasserstoff bleibt laut Rickassel ein vielversprechendes Investmentthema.

Ölkonzerne müssen sich wandeln
"Da die fossilen Brennstoffe, nicht nur durch Corona, immer weiter unter Druck geraten, haben die ersten großen Ölkonzerne die Weichen neu gestellt und beginnen ihre Geschäftsmodelle an die neuen Gegebenheiten anzupassen", sagt der Anlageprofi. Für interessierte Investoren lohne sich deshalb ein Blick auf die großen Player der Ölindustrie. "Politischer Wille, gekoppelt mit hohen Subventionen, Erneuerungsdruck bei den Alteingesessenen und Innovationswille bei den Newcomern sind gute Voraussetzungen für einen Favoritenwechsel", so Rickassel. (fp)