Anleiheverkäufe in Europa auf Allzeithoch
Die europäischen Anleiheemissionen haben in diesem Jahr bereits einen Rekordwert von 1,705 Billionen Euro erreicht und damit die bisherige Höchstmarke aus dem gesamten Jahr 2020 überschritten.
Die Anleiheverkäufe auf dem öffentlich syndizierten Markt in Europa erreichten den Meilenstein von 1,705 Billionen Euro am Donnerstag (28.11.), wie aus von "Bloomberg" zusammengestellten Daten hervorgeht. Die Zahl umfasst öffentlich syndizierte Emissionen in Euro, Pfund Sterling und Regulation-S-Papieren in US-Dollar, die in Europa verkauft wurden.
Staaten, supranationale Organisationen und Agenturen (SSA) sowie Finanzunternehmen standen bei der Kreditaufnahme an vorderster Front. Die Notwendigkeit, die ständig wachsenden Schuldenberge zu finanzieren, hat die Emissionstätigkeit des öffentlichen Sektors angeheizt.
"Spreads sind auf einem attraktiven Niveau"
Der Umfang der neuen Verkäufe ist bemerkenswert, da er den Rekord von vor vier Jahren übertrifft, als die Kreditnehmer angesichts der Corona-Pandemie auf den Markt drängten, um ihre Finanzkraft zu stärken. "Die massiven Emissionsvolumina auf dem Anleihemarkt wurden in diesem Jahr sehr leicht absorbiert", sagte Paula Weisshuber, Leiterin der Abteilung Corporate Debt Capital Markets für Europa, den Nahen Osten und Afrika bei der Bank of America. "Die Spreads sind auf einem attraktiven Niveau."
Der "Bloomberg"-Index für Investment-Grade-Unternehmensanleihen in Euro hat seit Jahresbeginn eine Rendite von 4,67 Prozent erzielt, der "Bloomberg"-Index für hochverzinsliche Anleihen in Euro im gleichen Zeitraum 7,42 Prozent. Banken und Immobilienunternehmen gehörten zu jenen, die die nahezu durchgängig günstigen Marktbedingungen für die Aufnahme neuer Schulden nutzten. (mb/Bloomberg)