Was auch geschieht – und an Ereignissen war 2019 wirklich nicht arm –, ein paar Dinge haben beim Durchschnittsdeutschen Bestand. Zum einen wäre sein Faible für Fest- und Tagesgeldangebote sowie Versicherungen zu nennen: Auch im zehnten Jahr mikroskopischer Zinsen dominieren beide Geldunterbringungsformen den typischen Vermögensmix privater Haushalte. Eine andere Liste, die sich seit Jahren nur unwesentlich ändert, betrifft die beliebtesten Vornamen für Neugeborene. Bei den Mädchen heißen die Langzeit-Favoriten Emma, Hannah, Mia, Emilia und Sophia.

Werdende Eltern mit Affinität zur neuzeitlichen Form der Geldanlage könnten auch über "Tina" nachdenken. Der Name hat im zu Ende gehenden Jahr bei Finanzprofis eine ungeahnte Renaissance erlebt: In gefühlt jedem vierten Marktkommentar, der die FONDS-professionell-Redaktion 2019 erreichte, machte der Autor oder die Autorin klar, dass es keine ernstzunehmende Alternative zu Aktien gibt. Und genau für dieses "There is no alternative" steht das Akronym Tina.

Wenn nicht jetzt, wann dann?
Möglich, dass nicht nur manchem professionellen Investor bei Pensionskassen oder anderen Vorsorgewerken dämmert, dass es ein anlagestrategisches "Weiter so" angesichts dauerhaft zinsloser Zeiten nicht geben kann. Auch bei Privatpersonen könnte die Erkenntnis reifen, dass ganz ohne Aktien respektive aktienlastige Fonds in der langen Frist das Vorhaben "Vermögensaufbau" scheitern muss.

Die Gelegenheit, 2020 mit Anteilscheinen aus Europa – sei es als Einmalanlage oder ratierlich in Sparplanform – einen guten Grundstein zu legen, scheint günstig. Zwar bricht keiner der von uns zu den Performanceperspektiven befragten Auguren in Jubelstürme aus. Doch die Aussicht auf stabile Kurse, gepaart mit nach wie vor üppigen Dividendenausschüttungen, ist nicht die schlechteste.

Wie Anlagestrategen, Fondslenker und Ökonomen bei Banken, Versicherern und Asset Managern die Aussichten für den Dax und den Euro Stoxx 50 für 2020 einschätzen, sehen Sie in der Bildergalerie oben. (ps)