Ausblick 2024: Das erwarten die Experten für Inflation und Geldpolitik
Die Entwicklung von Preisen wird von weit mehr als nur monetären Faktoren bestimmt. Das macht Prognosen zur Inflation und die mögliche Reaktion von Zentralbanken darauf so schwierig. Kein Wunder, dass die Erwartungen auch auf Seiten der Experten zum Teil gehörig auseinanderklaffen.
Der über rund zwei Jahre anhaltende starke Anstieg von Verbraucher- und Produzentenpreisen ist zuletzt sichtbar ins Stocken geraten. Die Anhänger des "Teams Transitory", sprich jene, die von Anfang an davon überzeugt waren, es handle sich lediglich um eine vorübergehende Erscheinung, die sich von selbst zurückbilden werde, sehen sich damit gerne bestätigt. Doch die dahinter stehende Annahme, wonach die Zentralbanker gar nicht hätten reagieren müssen, weil vor allem angebotsseitige Faktoren für den Anstieg der Inflation verantwortlich gewesen sind, die diese ohnehin nicht beeinflussen können, könnte sich als zu voreilig entpuppen.
Denn auch eine inzwischen seit geraumer Zeit und sehr rasch sinkende Inflation dürfte als Beleg nicht ausreichen, dass sie auch ohne Zutun der Notenbanken schon von selbst abgeflaut wäre. Und schon gar nicht ließe sich daraus eine Aussage darüber ableiten, was unter dem zeitlichen Gesichtspunkt unter "vorübergehend" zu verstehen wäre. Denn dazu bräuchte es eine Antwort auf die Frage, ob das Preisniveau heute noch höher wäre, wenn die Geldpolitik auf Straffungsmaßnahmen verzichtet hätte. Der in dieser Beziehung noch zu führende akademische Diskurs wird mit Sicherheit aufschlussreich sein.
Orientierung für Investoren
Wesentlich für Investoren ist dagegen der Blick nach vorne. Sie wollen wissen, was im kommenden Jahr auf die Märkte zukommt und wie sie sich auf die zu erwartende Entwicklung einstellen sollen. Dass es dabei zu unterschiedlichen Interpretationen kommen kann, darf nicht verwundern. Gerade die Prognose der Inflationsentwicklung ist schließlich ein hochkomplexes Thema, das nicht auf einen einzigen Faktor zurückzuführen ist. Einfache Inflationsmodelle, die lediglich auf dem Faktor Arbeitslosigkeit oder der Annahme basieren, Inflation ist immer und überall ein monetäres Phänomen, haben im Grunde noch nie eine aussagekräftige Prognosefähigkeit bewiesen.
Für eine gewisse Orientierung dürften die Einschätzungen der Experten von Asset Managern und Banken sorgen. Was erwarten diese in Bezug auf die Entwicklung von Preisen im kommenden Jahr, und wie werden die Notenbanken darauf reagieren? Antworten finden Sie in unserer Bildergalerie oben, einfach durchklicken! (hh)
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