Ein Sieg Donald Trumps bei den Präsidentschaftswahlen am Dienstag (5.11.) könnte in Verbindung mit republikanischen Mehrheiten in Senat und Repräsentantenhaus zu Steuersenkungen und Einwanderungsbeschränkungen führen, schrieb Bank-of-America-Stratege Michael Hartnett in einer Analyse. Damit seien sowohl anziehende Inflation als auch Zinserhöhungen zu erwarten. 

Scott Chronert von der Citigroup hatte zuvor in einer Analyse argumentiert, dass ein Ausverkauf im Gefolge eines Harris-Sieges im Szenario unterschiedlicher Mehrheiten im Repräsentantenhaus und Senat eine Kaufgelegenheit darstellen würde.

Kopf-an-Kopf-Rennen
Die Ansichten von zwei der größten Banken an der Wall Street stehen im Widerspruch zur verbreiteten Meinung, dass ein Sieg Trumps die US-Aktienmärkte nach oben treiben dürfte, da seine Vorschläge zur Senkung der Unternehmenssteuern den Konzerngewinnen zugute kommen sollten. Während sich die Wetten bei Buchmachern zugunsten eines Trump-Sieges verschoben haben, hat das Aktienmarkt-Barometer S&P 500 weiter zugelegt.

Viele große Meinungsumfragen sehen Trump und Vizepräsidentin Kamala Harris von den Demokraten immer noch in einem Kopf-an-Kopf-Rennen.

Hartnett empfiehlt zudem, nach einem Sieg von Harris alle Rückschläge für Käufe zu nutzen, da damit mit Blick auf eine weitere Rally im Tech-Bereich der Status quo aufrechterhalten würde. Ein solches Szenario ließe sich laut dem Strategen "am besten über China-Tech spielen". Tech-Aktien, die in diesem Jahr den Aufschwung an den US-Börsen angeführt haben, sind zuletzt nach enttäuschenden Quartalsberichten auf Talfahrt gegangen. (mb/Bloomberg)