BofA-Stratege: Schwellenländeraktien sind "der nächste Bullenmarkt"
Michael Hartnett von der Bank of America sieht Aktien aus den Emerging Markets am Beginn einer Kursrally. Als Gründe nennt er den schwächeren US-Dollar und Chinas Erholung.
Aktien aus Schwellenländern könnten laut Michael Hartnett, Chefstratege der Bank of America, das nächste große Wachstumsfeld an den internationalen Märkten sein. Der Experte sieht vor allem zwei treibende Kräfte: eine wirtschaftliche Erholung in China sowie einen schwächeren US-Dollar, der Investitionen in Emerging Markets attraktiver macht. "Nichts wird besser funktionieren als Aktien aus Schwellenländern", schrieb Hartnett in einer aktuellen Analyse.
Ein zentrales Signal sei die Entwicklung des MSCI Emerging Markets ex-China Index, der seit seinem Tief im April bereits um 20 Prozent zugelegt hat. Damit nähere sich der Index dem Ausbruch aus einer 20-jährigen Handelsspanne, so Hartnett. Seit Jahresbeginn liegt das Plus bei etwa sieben Prozent – im Vergleich dazu zeigt sich der S&P 500 nahezu unverändert. Hartnett sieht die gestiegene Attraktivität von Nicht-US-Anlagen als einen der Hauptgründe für diese Verschiebung.
US-Aktien: Rückkehr der Investoren – aber wie lange?
Zu Jahresbeginn waren US-Aktien unter Druck geraten, unter anderem durch protektionistische Töne von Präsident Donald Trump, der neue Handelsbarrieren prüfen ließ. Inzwischen haben die US-Märkte einen Großteil dieser Verluste wieder aufgeholt. Laut Daten von EPFR Global verzeichneten US-Aktienfonds in der vergangenen Woche Zuflüsse von 20 Milliarden Dollar, der erste Anstieg seit mehr als einem Monat.
Trotz des kurzfristigen Optimismus warnt Hartnett vor möglichen Rückschlägen. Sollte die Rendite 30-jähriger US-Staatsanleihen von aktuell rund 4,87 auf über fünf Prozent steigen, könne dies erneut zu einem Abverkauf bei US-Aktien führen. Dennoch bleibt er vorerst gelassen. Das aktuelle Renditeniveau gelte "für den Moment", so Hartnett. (mb/Bloomberg)