Die Deutsche Bundesbank sieht Digitalwährungen wie Bitcoin nicht als Ersatz für Euro, US-Dollar und andere Währungen. "Bitcoin ist kein Geld, sondern ein Spekulationsobjekt", schreibt Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele in einem Gastbeitrag für den "Ifo-Schnelldienst". Virtuelle Währungen könne man in der Realwirtschaft nicht verwenden, sondern nur tauschen: "Sie sind frei erfunden und vermehren sich nach einem festgesetzten Schema in virtuellen Systemen, die faktisch nach dem Belieben einer kleinen Gruppe geändert werden können."

Mangels Wertbasis sei der Preis für Bitcoin praktisch beliebig, "bis hin zum Totalverlust", warnt Thiele. Der Bundesbank-Vorstand hat die Kryptowährung in der Vergangenheit bereits mehrfach kritisiert, warnte zuletzt im Mai dieses Jahres vor Spekulation damit. Damals hatte der Bitcoin ein neues Allzeithoch von rund 1.600 US-Dollar erreicht. Inzwischen liegt der Kurs bei über 8.200 US-Dollar. 

Warnungen häufen sich
Thiele ist nicht der Einzige, der den Boom der Digitalwährung mit großer Skepsis betrachtet: Am Mittwoch hatte auch die Deutsche Bank vor einer Anlage in Bitcoin gewarnt. Zu Wochenbeginn war der Bitcoin-Kurs erneut deutlich unter Druck geraten. Auslöser war eine Mitteilung des Anbieters der konkurrierenden Kryptowährung Tether, wonach bei einem Hackerangriff 31 Millionen US-Dollar aus dem System entwendet wurden. (fp)