Danske Invest: Geldpolitik begünstigt vor allem eine Anlageklasse
Das Geld sitzt wieder locker bei den Zentralbanken. Danske-Invest-Anlagestratege Lars Skovgaard Andersen erklärt, wie Anleger davon profitieren können.
Vor einem Jahr fürchteten Anleger weltweit steigende Zinsen. Doch nun hat sich das Bild komplett gewandelt: In der Eurozone und in den USA bereiten sich die Notenbanken erneut auf Zinssenkungen vor. Auch viele Schwellenländer legen den Grundstein für eine lockerere Geldpolitik. "Tatsächlich kommt es häufig vor, dass sich die verschiedenen Zentralbanken einheitlich bewegen", sagt Lars Skovgaard Andersen, Anlagestratege bei Danske Invest. Grund ist einerseits die enge Verzahnung der einzelnen Volkswirtschaften durch die fortschreitende Globalisierung; ein Wachstumsrückgang in den USA hätte zum Beispiel auch negative Auswirkungen auf andere Staaten.
Andererseits können Zinssenkungen in anderen Ländern eine Zentralbank auch dazu nötigen, sich anzuschließen. "Verfolgt ein Land eine straffere Geldpolitik, hat dies üblicherweise zur Folge, dass die Landeswährung aufwertet", erklärt Andersen. Das wiederum schwächt die Wettbewerbsfähigkeit des Landes, verringert seinen Export und verlangsamt das Wirtschaftswachstum.
Eine lockere Geldpolitik ist außerdem ein Signal an Anleger: Sie nährt die Hoffnung auf einen verlängerten Aufschwung – und treibt damit auch die Aktienkurse. "Die neue Tonlage der Zentralbanken stützt unsere Erwartung, dass Aktien im Laufe des nächsten Jahres eine solide Rendite erzielen werden", sagt Andersen.
Dividenden statt Zinsen
Niedrigere Zinsen kommen auch den meisten Unternehmen zugute. Sie verleihen in der Regel vor allem Dividendentiteln Rückenwind, also Aktien von Unternehmen, die fortlaufend Ausschüttungen an ihre Aktionäre vornehmen. Anleihen dagegen gehören zu den großen Verlieren der Niedrigzinspolitik. Sie haben im vergangenen Jahr deutlich an Attraktivität eingebüßt. "Das macht Dividendenaktien aus relativer Sicht zu der besseren Alternative", sagt der Anlageprofi. (fp)