Die Deutsche Bank erwartet für 2026 einen kräftigen Preissprung bei Gold, berichtet die Nachrichtenagentur "Reuters". Das Institut prognostiziert nun einen Durchschnittspreis von 4.000 US-Dollar je Unze – 300 Dollar mehr als bislang. Ausschlaggebend dafür sind anhaltend starke Zentralbankkäufe, ein mögliches Nachgeben des US-Dollar sowie ein erneuter Zinssenkungszyklus der US-Notenbank Federal Reserve.

Zinsentwicklung als zentraler Faktor
Im April hatte die Bank noch mit 3.700 Dollar pro Unze gerechnet. Nun verweist sie auf erhöhte Abwärtsrisiken für das Basisszenario der Fed zur künftigen Leitzinsentwicklung.

Zudem sieht die Deutsche Bank Unsicherheit durch den personellen Umbau im Offenmarktausschuss (FOMC) und politische Eingriffe in die Unabhängigkeit der Fed. Beides stützt nach Ansicht der Analysten die Attraktivität von Gold.

Starke Nachfrage – vor allem aus China
Ein wesentlicher Treiber bleibt die Nachfrage offizieller Stellen. Laut Deutscher Bank kaufen Zentralbanken derzeit rund doppelt so viel Gold wie im Schnitt zwischen 2011 und 2021. Vor allem China sorgt für eine anhaltend starke Nachfrage. Hinzu kommt: Das Angebot an recyceltem Gold liegt aktuell um vier Prozent unter den Erwartungen, was zusätzliche Preisimpulse ermöglicht.

Risiken durch Aktienboom und Saisonalität
Trotz der optimistischen Prognose warnt die Bank vor möglichen Risiken: Ein boomender Aktienmarkt, die historische Schwäche des Goldpreises im vierten Quartal sowie robuste US-Konjunkturdaten könnten den Preisanstieg dämpfen.

Neben Gold korrigierte die Deutsche Bank auch ihre Silberprognose nach oben. Für 2026 erwartet sie nun einen durchschnittlichen Silberpreis von 45 US-Dollar je Unze, statt bislang 40 Dollar.

Seit Jahresbeginn hat der Goldpreis bereits rund 40 Prozent zugelegt und am Mittwoch (17.9.) ein neues Rekordhoch bei 3.707 Dollar markiert. (mb)