Die Coronakrise war und ist auch für Edelmetall-Investoren eine Zeit der Extreme. Das zeigte sich besonders deutlich im vergangenen Jahr. Auf den Preiseinbruch im März 2020 folgte im vergangenen Sommer ein Höhenflug bei den Gold- und Silberkursen. "In Zeiten wie der Corona-Pandemie streben Menschen generell nach Sicherheit und möchten Investments tätigen, die unabhängig von Politik und Banken sind", sagt Dominik Lochmann, Geschäftsführer von ESG Edelmetall-Service. Gold und Silber sind da oft die erste Wahl, weshalb die Preise in Krisenzeiten meist anziehen.

Wer entschieden hat, dass er sein Vermögen mithilfe von Edelmetallen absichern möchte, sollte deshalb mit dem Kauf nicht bis zum Ernstfall warten. Stattdessen rät Lochmann, permanent kleine Mengen einzukaufen, um in schwierigen Zeiten nicht unter Zugzwang zu geraten. "Während einer Krise sollten Käufer grundsätzlich nur dort bestellen, wo Ware auch sofort lieferbar ist und der zugesagte Lieferzeitpunkt nicht mehrere Monate in der Zukunft liegt", sagt der Experte. 

Jede Krise ist anders
Lochmann rechnet damit, dass Edelmetalle auch in diesem Jahr weiter an Wert gewinnen. Pauschal davon auszugehen, dass die Preise für Gold und Silber in Krisen immer steigen, sei aber falsch, warnt der Edelmetall-Experte. "Jede Krise ist anders, denn die Kurse werden weniger durch Kleinkäufer, sondern durch Großbanken, Rentenkassen und Fondsgesellschaft beeinflusst", erklärt Lochmann. Kurzfristig könne jede neue Corona-Welle die Edelmetall-Kurse sowohl nach oben als auch nach unten verschieben. Ebenso bleibe abzuwarten, welche Spuren die Krise in der internationalen Wirtschaft hinterlassen wird. (fp)