Euroswitch-Experte: Kursausbrüche sind jederzeit möglich
Viele Analysten hatten zuletzt ihre Gewinnerwartungen gesenkt. Nun haben Unternehmen diese in den jüngsten Quartalsberichtes aber größtenteils wieder übertroffen, berichtet Thomas Böckelmann von Euroswitch. Er rechnet mit unruhigen Zeiten.
Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Euroswitch, hat nach dem Abschluss des dritten Quartals eine interessante Beobachtung gemacht: Einerseits hatten viele Analysten in den vergangenen Wochen die Gewinnprognosen für Unternehmen angesichts der komplizierten Weltlage gesenkt. Andererseits haben nun aber zwei Drittel der börsennotierten Unternehmen diese abgesenkten Erwartungen doch wieder übertroffen. Die Folge sind heftige Kursschwankungen von bis zu 20 Prozent im Nachgang zur Quartalsberichterstattung.
Der Euroswitch-Portfoliomanager rechnet nun nach Veröffentlichung weiterer Firmenergebnisse mit ähnlich starken Kursausschlägen – nach unten wie nach oben. Er warnt Anleger, bloß auf die auf vermeintlich stabilen Indizes zu schauen. In Zeiten geopolitischer Unsicherheiten und Handelskonflikte sind nämlich hohe Schwankungen bei Einzeltiteln möglich. Mehr noch: Unter der vermeintlich ruhigen Decke finde gerade eine Neubewertung der Aktienteilsegmente statt, sagt Böckelmann.
Tendenz zur Rezession oder langer Konjunkturzyklus?
Der Vermögensverwalter blickt mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Ohne abgestimmte Maßnahmen von Geld-, Fiskal- und Strukturpolitik wäre ein Abdriften in eine weltweite Krise aus seiner Sicht längst wahrscheinlich. Zugleich gehe es bei den Brexit-Verhandlungen und in der globalen Handelspolitik voran. Unterm Strich blickt er "konstruktiv optimistisch" auf die kommenden Wochen. (fp)