Flossbach: Weshalb Anleger die Bundestagswahl ignorieren können
Viele Investoren fiebern der Bundestagswahl entgegen. Doch wer ausreichend diversifiziert, hat nichts zu befürchten, meint Investment-Stratege Philipp Vorndran.
Die Bundestagswahl ist nur noch wenige Tage entfernt. Viele Bürger machen sich nun Gedanken, wie es nach der Wahl mit der Wirtschaft Deutschlands und mit ihren persönlichen Einkommensverhältnissen – insbesondere mit dem angelegten Vermögen – weitergeht. Viele überschätzen die Auswirkungen der Wahl auf die Kapitalmärkte allerdings, meint Philipp Vorndran, Investmentstratege beim Vermögensverwalter Flossbach von Storch: "Sie ist für globale Anleger nur sehr begrenzt relevant und dürfte die globalen Kapitalmärkte kaum nachhaltig bewegen."
Einen Teil der Anleger dürfte die Wahl allerdings doch stärker betreffen als andere: Investoren, die dem sogenannten Home Bias verfallen, einen Großteil ihres Geldes also in Aktien, Immobilien und Anleihen aus Deutschland und Europa investieren. Unabhängig davon, ob gerade Wahlen anstehen oder nicht, ist das keine gute Idee. "Der eigene Kirchturm ist eben kein guter Orientierungspunkt für eine sinnvolle, erfolgreiche und nachhaltige Geldanlage", sagt der Experte.
Weltweit breit aufgestellt
Auf der sicheren Seite sind dagegen Anleger, die mit ihrem Portfolio weltweit breit investiert sind. Dort spielen andere Themen derzeit eine wichtigere Rolle, meint Vorndran. Dazu zählen etwa die niedrigen Zinsen und die Entwicklung der Inflation. Vor diesem Hintergrund plädiert der Investmentprofi dafür, sich aus persönlichen Gründen für die Bundestagswahl und die Zukunft Deutschlands zu interessieren. In der Rolle als Geldanleger sollten sich Bürger allerdings nicht verrückt machen lassen. (fp)